OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 4

Veröffentlichungen trat gerade dieser Autor aber massiv für den Standort Elsen wang eind^ auch die übrige Literatur spricht immer wieder von der untergegange nen Mönchszelle in Elsenwangd'^ Der Grund für diese Annahme dürfte, wie der Autor einer freundlichen Mit teilung Fritz Loseks entnimmt, in der Wendung inibi (verstärkt für ibi - dort) zu suchen sein, die sich in den Güterlisten immer auf bewohnte Orte bezieht, anderer seits wohl auch in der auffälligen Hervorhebung von Elsenwang, das in den beiden genannten Besitzverzeichnissen dreimal erwähnt wird, obwohl es sich um eine bis in die letzte Gegenwart herauf ganz unbedeutende Ortschaft der Gemeinde Hof bei Salzburg handelt. Zillner hat denn auch in seiner Arbeit „Der Hof zu Elsenwang nach Resten der Mönchszelle gesucht und glaubte, sie in dem Bauernhof Kirchbichl gefunden zu haben, wobei die Indizien allerdings dürftig sind. Es war damals eben nicht mehr bekannt, was man im 9. Jahrhundert noch wußte und was erst in allerjüngster Zeit durch Ausgrabungen hervorkam, daß näm lich in Elsenwang ein römischer Gutshof stand, der vermutlich zur Zeit der Abfas sung der Nohha Arnonis noch eine auffällige Landmarke bildete und daher die Her vorhebung der Ortschaft rechtferhgte. Die Anlage ist noch nicht vollständig ausge graben, aber bis jetzt hat sich keinerlei mittelalterliche Störung der antiken Mauern gezeigt, es wurde also zumindest nach heuhgem Wissensstand kein frühmittelalter liches Kloster hineingebaut.Dies mag in Verbindung damit, daß sich dort auch sonst keinerlei Überreste eines Klosters oder Kirchengebäudes finden, befremdlich wirken, zumal dann, wenn man bedenkt, daß zu jener Zeit häufig Klöster in römi schen Bauten situiert wurden, etwa in Mondsee, Salzburg, vermutlich auch in Bischofshofen und St. Florian. Im übrigen wäre Elsenwang das einzige Salzburger Kloster, das spurlos einging, ohne daß sich die geringsten Reste oder Erinnerungen bewahrt hätten, es wäre sohin eine absolute Ausnahme. Einen sicheren Beweis gegen Elsenwang bietet das alles freilich nicht, so hat auch die folgende Überlegung hinsichtlich einer Klostervergangenheit St. Wolf gangs den Charakter eines Indizienbeweises, vor allem deshalb, weil die Archäolo gie mangels Grabungsmöglichkeiten nichts zur Klärung der Frage beitragen konnte und in absehbarer Zeit leider auch nichts beitragen wird können. Immerhin bestand aber hier ein Benediktinerkonvent.Barth^® und Zibermayr"'meinen zwar, diese von Mondsee abhängige klösterliche Gemeinschaft sei auf das Jahr 1451 zurückzufüh ren, als eine Visitationskommission die Einführung regulären Lebens verlangte, doch erwähnt Zibermayr selbst eine frühere Urkunde, nämlich ein Vistitationsprotokoll des Jahres 1435, in dem ebenfalls schon von einem Konvent die Rede ist. Auf welche Zeit diese Mönchsgemeinschaft zurückgeht, wissen wir also nicht. Zilier, S. 45-47; vom selben Autor: Der Hof zu Elsenwang, in: Mitt. d. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Salzburg 1979, S. 45. Wolfram, Dopsch, in: Dopsch - Spatzenegger, Bd. I, 1; Prinz, S. 416, 423. " Besichtigungen und Recherchen des Verfassers: über die Ausgrabungen gibt es noch keine Veröffent lichung. Barth, S. 63. Zibermayr, S. 66/67.

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