OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 4

Es gibt aber noch einen weiteren Hinweis darauf, daß Wolfgang im Aberseegebiet irgendwelche Taten gesetzt habe, die im Gedächtnis der Menschen verhaftet blieben; Wir haben gesehen, daß in Regensburg keinerlei Tradition von Wolfgangs Aufenthalt im Gebirge kündete, und dies bis ins 15. Jahrhundert hinein. Obwohl der Bischofschon 57 Jahre nach seinemTod von PapstLeo IX. heiliggesprochenworden war, hielt sich seine Verehrung in jenem Rahmen, in dem sich der Kult der meisten zeitgenössischen Oberhirten bewegte, die als Heilige verehrt wurden, Ulrich von Augsburg vielleicht ausgenommen. Es gab zu dieser Zeit auch die Heiligen Konrad und Gerhard von Konstanz, Albuin von Brixen, Gotthard von Hildesheim, deren Kult im wesentlichen auf das Gebiet ihres Wirkens beschränkt blieb. Von einer Volkstümlichkeit, wie sie später Wolfgang zuteil wurde, kann bei ihnen allen keine Rede sein. Bei ihm war es zunächst ähnlich, Otloh bedauert, nicht von einer regeren Frequenz am Grab seines Heiligen berichten zu können, ein spontaner Kult entwikkelte sich nicht, und nur wenige Kirchen wurden ihm im Regensburger Sprengel Das volkstümliche Bild des hl. Wolfgang mit dem Teufel (Hinterglasbild um 1800, Pri vatbesitz). Foto: Pfarl

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