OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 4

*1 ms iS .4 ^ ' ■ -■■:*■. ■ Relief des hl. Wolfgang über dem Südportal der Wallfahrtskirche (1430-1450), ohne Beilattrihut. Foto: Pfarl gen zu sein. Übrigens ist an einer anderen prominenten Stelle der Wallfahrtskirche, nämlich am Bogenfeld über dem Südportal, das nach Forschungen Benno Ulms aus dem frühen 15. Jahrhundert datiert," Wolfgang ebenfalls ohne das Beil zu sehen, obwohl sich in dieser Zeit das Attribut längst eingebürgert hatte. Aus diesen Darstellungen kann man den eindeutigen Schluß ziehen, daß der Konvent von Mondsee in der Wallfahrtsseelsorgeden Typ des Kirchengründers gegenüber dem des Beilschwingers bevorzugte. Dasselbe gilt aber auch vom Stein erweicher. Es gibt nämlich nicht nur am Falkenstein, sondern auch im Bereich der St. Wolfganger Kirche einen Stein oder sogar zwei Steine, die mit dem Heiligen in Verbindung gebracht werden, der Bußstein und die Liegestatt, flach aus dem Boden heraustretende Felsen mit tiefen Eindrücken, die vom hl. Wolfgang herstammen sol len. Es wird berichtet, er habe sich aus Buße auf den Stein geworfen, und dieser habe seine Abdrücke aufgenommen. Diese Steine waren bevorzugte Objekte der Wall fahrtsverehrung, aber erst im 18. Jahrhundert wurden sie mit einer Kapelle überbaut und in das Gotteshaus einbezogen, zuvor lagen sie bei der Nordwand derselben neben der sogenannten Zelle, dem Häuschen, das der Einsiedler bewohnt hatte und " Ulm, S. 63 ff.

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