spanne zwischen Planungsbeginn (1956) und Fer tigstellung (1974) des Brucknerhauses - hatte der Autor als langjähriger Leiter der städtischen Kul turverwaltung einen wesentlichen Anteil. Als Zeit zeuge und Mitgestalter dieses Weges bringt er da mit die besten Quellenkenntnisse mit. Auch wenn man heraushört, wie er um manche Entscheidung persönlich mitgekämpft hat, hat Kreczi trotz sei ner beruflichen Position die nötige Objektivität bewahrt. Das könnte auch der Grund für die „Lücke" auf Seite 185 sein, wo ziemlich unvermit telt von der 1977 fertiggestellten „Heimstatt des Orchesters,... Neubau mit großem Orchesterpro bensaal..." die Rede ist, ganz entgegen der ur sprünglichen einhelligen Uberzeugung aller Ver antwortlichen, daß das Bruckner-Orchester im Brucknerhaus beheimatet sein solle, aus künstleri schen, organisatorischen und kulturpolitischen Erwägungen. Im Anhang bietet das Buch biographische Daten der Orchesterchefs, der Konzertmeister, der Linzer Musikdirektoren und der Konzertkriti ker der Linzer Zeitungen von 1945 bis 1974, eine Statistik über die Zusammensetzung des Orche sters und die Orchesterlisten von einigen Jahren. Die Konzerttätigkeit des Orchesters ist durch eine ausführliche Dokumentation der Konzerte (19491974), die Aufführungsdaten, Besucherzahlen, In terpreten, Programme und Kritiken umfaßt, an schaulich belegt. Verschiedene Register schließen auch diese für das Linzer Musikleben so bedeu tende Publikation in hervorragender Weise auf. Karl Mitterschiffthaler Orchesterkatalog zeitgenössischer österreichi scher Komponisten. Redaktion: Emil Lubej, Mi chael Rot, Walter Szmolyan. Wien: Österreichischer Komponistenbund und Verlag Eli sabeth Lafite, ohne Jahrgang, lose Blätter in zwei Ordnern (dzt. mit zioei Ergänzungslieferungen). Siegfried Lang: Lexikon österreichischer U-Musik-Komponisten im 20. Jahrhundert. Im Auftrag des Österreichischen Komponistenbundes (ÖKB)/ Arbeitskreis U-Musik. Wien: Österreichischer Komponistenbund, ohne Jahrgang, 248 Seiten. Mit der Publikation dieser beiden Nachschla gewerke erfüllt der ÖKB die wichtige Aufgabe, Komponisten und deren Werke bekannt zu ma chen. Beide schließen in der Literatur erhebliche Lücken. Der Orchesterkatalog, ausschließlich der E-Musik gewidmet, führt unter den einzelnen nach dem 1. Jänner 1945 schaffenden Komponi sten deren sämtliche Orchesterwerke mit Entste hungszeit, Satzbezeichnungen, Aufführungs dauer, eventuell Verlag und Schallplatteneinspielung an. Aus Oberösterreich stammende oder hier auch nur kurzzeitig tätige Komponisten sind insgesamt 40 vertreten. Das Werk ist auf losen Blättern in zwei Ringmappen erschienen, um spä tere Ergänzungslieferungen unmittelbar einfügen zu können und zu müssen. Wünschenswert wäre, wenn diesem Katalog in gleicher Machart noch ein Solo- und Kammermusikkatalog und ein Vo kalmusikkatalog folgen könnten, sodaß jeweils das Gesamtwerk der zeitgenössischen Komponi sten erschlossen wäre. Ein Blick in Längs Lexikon der insgesamt 732 U-Musik-Komponisten macht die problematische Unterscheidung von U- und E-Musik deutlich. Viele Komponisten haben eine umfassende prak tische und theoretische Ausbildung erfahren und ebenso auch E-Musik geschaffen. Da begegnet z.B. der Zwölftonkomponist Hanns Jelinek unter dem Pseudonym Hanns Elin oder Bruno Hauer, der Sohn des Josef Matth. Hauer, oder der Sänger Richard Tauber. Ist der Orchesterkatalog für die Hand des Musikers, des Dirigenten bestimmt, so informiert Längs Lexikon über zahlreiche Kompo nisten, die nur selten in Nachschlagewerken be gegnen. Man findet Jazzer, Popmusiker, Lieder macher, Kabarettisten, Schöpfer von Filmmusi ken, Operetten, Tanzmusik, Wiener Liedern, Blas musik u. dgl. Die biographischen Angaben sind etwas uneinheitlich - je nach Rückmeldung der Komponisten; von einigen bringt es nur einen sehr knappen Werdegang und die Adressen. Die Werkverzeichnisse sind generell nur eine Auswahl der wichtigsten Werke, da eine lückenlose Auf zählung den Rahmen dieses Lexikons weit über schreiten würde. Daß man Komponisten unter ih rem Pseudonym einordnet, ist durchaus ange bracht, da sie damit bekannter sind. Genauso wie man Peter Alexander, Udo Jürgens oder auch Ri chard Tauber - es wäre zu ergänzen, daß er mit bürgerlichem Namen R. Seifert hieß - unter ihren Pseudonymen findet, würde man auch Waterloo und Robinson oder Wilfried suchen; diese muß man allerdings unter ihren bürgerlichen Namen nachschlagen. Das anschließende Register, das auf zahlreiche weitere Komponisten und Musiker verweist, sollte auch die Künstlernamen und En semblebezeichnungen, unter welchen Komponi sten ebenfalls bekannt sind, enthalten. Karl Mitterschiffthaler
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