mit der Einführung einer sogenannten „Kultur klausel" im Vertrag von Maastricht wurde der kul turpolitische Anspruch der EG vertraglich festge legt. Erste Anzeichen einer Beschäftigung mit der Kultur gibt es freilich schon viel früher. Gerade der Umschwung von einem zentralistischen „Eu ropa der Vaterländer" De Gaulles zum heute pro pagierten „Europa der Regionen" warf naturge mäß Fragen einer regionalen wie europäischen durch die Kultur geprägten Identität auf. Die von Veronika Ratzenböck und Andrea Ellmeier redigierte EG-Kulturdokumentation faßt nun alle Primärdokumente der zuständigen Or gane und Gremien der EG zum Thema Kultur und Medien zusammen. Darüber hinaus gibt dieses Werk Information über Geschichte, Struktur und Verwaltung der EG, wichtig, um die jeweiligen Aussagen in der komplizierten EG-Materie einzu ordnen. Eine Kurzbeschreibung der EG-Bildungs programme sowie ein EG-Glossar mit den wich tigsten Begriffen runden diesen Band in hervor ragender Weise ab. Allen, die sich mit der Europäischen Gemein schaft, speziell mit ihrem kulturellen Programm, aber auch allgemein, ernsthaft beschäftigen, wird mit dieser Dokumentation eine wichtige Grund lageninformation in die Hand gegeben. Die von den Redakteurinnen angekündigte Erweiterung, die neben der vorliegenden knappen Beschrei bung auch eine ausführlichere, kritischere Kom mentierung bringt, darf schon jetzt mit Spannung erwartet werden. Gerhard Gaigg Brigitte Blüml (Hrsg.): Fotokunst in Österreich. Ein Handbuch zur künstlerischen Fotografie. Salzburg: Otto Müller Verlag, 1991. 183 Seiten mit Färb- und Schwarzweißabhildungen, S 248,-. ISBN 3-7013-0818-7 Anläßlich des zehnjährigen Jubiläums der Galerie Fotohof in Salzburg gab die „Edition Foto hof" dieses für Fotografen, Kunstinteressierte, Ga leristen, Sammler usw. interessante Handbuch heraus. Als „wichtigstes Ziel des Handbuches" wird „seine praktische Verwendbarkeit für jeden, der sich für die österreichische Fotoszene interes siert" angegeben. Es soll aber auch „dem engagier ten Fotoamateur den Einstieg in die Welt der künstlerischen Fotografie erleichtern". Dieses Ziel wird annähernd erreicht, wobei allerdings die in den vielen Amateurfotografenvereinen geleistete Arbeit auf dem Gebiet der künstlerischen Fotogra fie zu kurz kommt. Von den im ersten Abschnitt aufgelisteten und mit Adresse angegebenen nahezu 300 „Künstlern" leben nur 17 in Oberösterreich. Es scheint also nicht nur, wie es im Vorwort heiß, „die Auswahl des Bildmaterials eine subjektive" zu sein; man werfe diesbezüglich einen Blick in den Ausstellungskatalog „Interventionen. Künstleri sche Fotografie in/aus Oberösterreich seit den siebziger Jahren", Linz, OÖ. Landesgalerie, 1993. Weitaus besser schneidet unser Bundesland bei der Auflistung einschlägiger Galerien und Sammlungen ab. Adressen von Institutionen, Theoretikern, Bibliotheken und Verlagen, eine „se lektive" fotografische Bibliographie der achtziger Jahre, Angaben über fotokünstlerische Ausbil dung in Österreich, die Förderung der künstleri schen Fotografie durch Bund, Länder und einige Gemeinden und verschiedene Geschäftsadressen folgen. Dazwischen sind einige kurze Textbeiträge eingestreut. D.A. Harry Kühnel (Hrsg.): Bildwörterbuch der Klei dung und Rüstung. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 1992 (Kröners Taschen ausgabe 453). LXXXII 3- 334 Seiten, zahlreiche Abbil dungen, DM 42,-. ISBN 3-520-45301-0 Insgesamt elf einschlägig wissenschaftlich Tätige waren unter der Leitung von Univ.-Prof. Harry Kühnel an der Erstellung dieses Bildwörter buches der Kleidung und Rüstung beteiligt, und dieses profunde Wissen ist bei jedem der rund 1.000 Stichwörter spürbar. Kurz und prägnant wird man bei den einzelnen Begriffen über das Notwendigste informiert. Zahlreiche Detailabbil dungen und Schautafeln ergänzen die Erläuterun gen in eindrucksvoller und informativer Weise. Literaturhinweise im Text sowie eine Auswahl bibliographie, die erfreulicherweise auch zahlrei che sonst nicht immer schnell zu findende Zeit schriftenartikel enthält, erleichtern dem Inter essierten die weitere Beschäftigung mit dem je weils relevanten Thema. Von den einleitenden Überblicksartikeln sind vor allem jene über die Kriegsrüstung im europäischen Mittelalter und über die mittelalterliche Kleidung und Gesell schaft von Bedeutung. Letztgenannter Beitrag (vom Herausgeber) besticht darüber hinaus durch seine reichen Literaturhinweise.
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