Enzmillner dürfte mit der Arbeit des Martin Schubhart zufrieden gewesen sein, denn sieben Jahre später, 1667, fin det sich ein zweiter Arbeitsvertrag, in dem festgelegt wurde, daß Martin Schubhart den Altar des Lobwürdigen Gotteshauses St. Lorenz in Münzbach mit gutem und gerechtem Augsburger Gold, mit dem er nicht sparen solle, zu vergolden hat. Für diese Arbeit bekam er 480 Gulden, was im Vergleich zu heute zwei Bauernhäuser mittlerer Größe aus macht. Trotz dieser Aufträge, die Martin Schubhart erhalten hat, war er nicht wohlhabend, sondern fristete ein be scheidenes Leben. Material war teuer, künstlerische Arbeit war nach heutigen Maßstäben unterbewertet. Für seine Ver golderarbeit am Altar von Münzbach zahlte ihm der Pfarrer noch 10 Metzen (1 Metzen = 61,48 Liter) Korn aus. Die vorerwähnte Kirche zu Raus manns lag einen Kilometer südlich von Groß Foppen in Niederösterreich, einer Herrschaft des Joachim Enzmillner, Frei herr von Windhaag. Am 3. Juli 1659 hatte Enzmillner das Gut Rausmanns käuflich erworben und ließ an Stelle der schon ganz verfallenen Kirche eine neue Kapelle zu Ehren des hl. Gregor mit ei nem schönen Altar und einem Mesner haus erbauen. Auch über dem „Bründl" daneben, an dem noch heute uralter Volksglaube haftet - bei Trockenheit schöpfen die Bauern das Wasser aus, um Regen zu erhalten -, ließ Enzmillner eine dem hl. Jodok geweihte Kapelle errich ten. die Einrichtung wurde in alle Winde zer streut oder vernichtet. Auch das Altar bild des Martin Schubhart ist dieser Aufhebung zum Opfer gefallen. Auch das Altarbild aus der Anna kapelle in Altenburg ist nicht mehr vor handen und dürfte beim Kirchenbrand von 1910 vernichtet worden sein. Vermutlich ist als einziges Bild nur das Hochaltarbild von St. Thomas am Blasenstein - von Marhn Schubhart - erhalten geblieben, auch wenn es nicht signiert ist. Wo Martin Schubhart herkommt, ist uns nicht bekannt, doch dürfte er zwei mal verheiratet gewesen sein und hat auf dem Hauptplatz von Perg ein Haus be sessen. Heute ist hier die Liegenschaft „Fraundorfer", und es befinden sich in diesem Haus ein Cafe und das Notariat. Zwei Kinder des Martin Schubhart wurden in der Pfarrkirche Perg getauft, am 28. Oktober 1667 Leopold Schubhart und am 1. März 1671 Maria Ursula Schubhart. Bei der Geburt seiner Tochter Maria Ursula war Schubhart schon 67 Jahre alt. Ein Sohn namens Joachim starb am 24. April 1666 und wurde in Perg begraben. Martin Schubhart stirbt achtzigjäh rig am 4. Jänner 1684 in Perg. In seinem Nachlaß finden sich noch zwei Bilder er wähnt, ein Porträt eines Papstes (Cle mens' X., 1760-1676, oder Innozenz' XL, 1676-1689) und eine hl. Katharina. Beide Bilder werden mit dem Wert von 30 Kreuzern beschrieben. 1788 mußte die Kirche über Regie- Martin Schubhart ist mit seiner Marungsbefehl geschlossen werden, und lerei nicht reich geworden, bei seiner Ab-
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