1952 neu gegründetes „OÖ. Heimatwerk" besorgen. Es begann nun im ganzen Bun deslande eine intensive Trachtenarbeit, die sogar in die Nachbarschaft nach Nieder österreich und nach Bayern ausstrahlte, die bis in die achtziger Jahre dauern sollte und die auch heute trotz widriger Umstände noch nicht zu Ende ist. Franz C. Lipp ließ sein grundlegendes Werk „Oberösterreichische Trachten, erneuert und zusam mengestellt. .Folgen 1 bis 5, zwischen 1951 und 1960 erscheinen; die darin gezeig ten Vorlagen wurden in Hunderten von Trachtenschauen bis in das letzte Dorf ver breitet. Lipp kommentierte selbst viele dieser Schauen und wurde dabei besonders von seiner Mitarbeiterin Frau Helga Treml-Jungwirth unterstützt. Anfang der fünfziger Jahre begann über Auftrag des damaligen Landes hauptmannes Dr. Heinrich Gleißner und nach den Vorbildern von Tirol und Salz burg die Einkleidung oberösterreichischer Musikkapellen in Tracht. Die Ausarbei tung der Trachtenvorschläge wurde auch Dr. Lipp übertragen, der diese Aufgabe bis zu seiner Pensionierung Ende 1978 durchführte. Gleichzeitig mit der Trachtenarbeit betreute das Heimatwerk auch viele Werkstätten, in denen noch tradierte Volks- und Handwerkskunst, aber auch moderne kunsthandwerkliche Artikel hergestellt wurden. Gemeinsam mit den Hei matwerken der anderen österreichischen Bundesländer, die der Jubilar in einem „Kuratorium" versammelte, konnte 1955 eine große Wanderausstellung mit dem Titel „Volkskunst und Handwerk der Gegenwart in Osterreich" veranstaltet werden, zu der Lipp einen gleichnamigen Katalog verfaßte und die in Linz, Wien, Graz, Kla genfurt und Bregenz gezeigt wurde. Die enge Verbindung des OO. Heimatwerkes und des Jubilars mit dem Gründer des Schweizer Heimatwerkes, Herrn Dr. Ernst Laur, führte 1972 zur Grün dung eines „Verbandes Europäisches Heimatwerk" mit dem Sitz in Zürich. Da Dr. Laur während der Gründungszeit verstorben ist, übernahm Dr. Lipp die Präsi dentschaft und hatte sie zehn Jahre lang inne. Dr. Lipp ist auch heute noch eng mit den Heimatwerken verbunden. „Alles, was Franz Carl Lipp unternommen, alles, was er sichtbar gemacht hat, ist immer auch durchdrungen von seinem Willen zur künstlerischen Gestaltung." Dieser Satz am Beginn der Laudatio möge auch das Schlußkapitel einleiten. Franz G. Lipp hat einen sehr guten Geschmack, und er ist ein talentierter Zeichner, ein beson deres Nahverhältnis hat er aber zum Wort. Laut Prof. Leopold Schmidt stammt von ihm die Prägung „Salzkammergutler" - „Salzkammergütler", und die „Bauernbur gen" hat er während seiner Zusammenarbeit mit Max Kislinger erfunden. Eine stim mungsvolle Würdigung hat er seiner Heimat 1951 in einem schmalen Band geschenkt: „Das Salzkammergut. Wesen einer Landschaft." Sein Mappenwerk „Art und Brauch im Lande ob der Enns. Mit zehn Bildkarten von Rotraud Hinderks-Kutscher", bei Otto Müller, Salzburg 1952, ist ein entzückendes Bilderbuch über die Volkskultur Oberösterreichs. Eine seiner innigsten Seiten zeigt er in den Weih nachtsgedichten, die er durch viele Jahre geschrieben hat und die längst gesammelt
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