und 1986, Oberösterreichische Stuben, 1966, Ennser Schützenscheiben, 1971, Bemalte Gläser. Volkstümliche Bildwelt auf altem Glas, 1974, Goldhaube und Kopf tuch, 1980, Tracht in Österreich, 1984, Herzhafter Haustrunk Most, 1987, Vom Flachs zum Leinen, 1989, Das Ausseer Gwand, 1992 u.v.a. Nicht vergessen darf man seine Mitarbeit beim Handwörterbuch der deutschen Volkskunde und beim Österreichi schen Volkskundeatlas. Die Bauernhausforschung führte ihn direkt zur Beschäftigung mit dem Pro blem der Freilichtmuseen, zur Gründung des oberösterreichischen Verbandes und zur Gründung bzw. Mitwirkung bei der Gründung und Gestaltung fast aller Frei lichtmuseen in Oberösterreich. Ein besonderes Anliegen war ihm auch die Betreu ung der Heimathäuser und der kleinen Museen des Landes; seine letzten Aktivitä ten setzte er hier in Bad Ischl und in Bad Aussee. Die Förderung des modernen Kunsthandwerks bringt Franz Garl Lipp in enge Verbindung mit einem der bedeutendsten Designer Mitteleuropas, mit Profes sor Wolfgang V. Wersin, der nach dem Kriege an der Linzer Kunstschule unterrich tete. Zusammen mit Wersin gründete Lipp etwa 1946 den OÖ. Werkbund als Able ger des Österreichischen Werkbundes in Wien und versammelte hier moderne Kunsthandwerker und Architekten. Der Begriff des „industrial design" wird jetzt auch in Oberösterreich geläufig. Ausstellungen moderner Gebrauchskunst werden im Landesmuseum, in der Handelskammer und im Foyer der Kunstschule veranstal tet; die Geschäftsführung lag bis 1976 in den Händen von Franz G. Lipp. In diesem Zusammenhang ist auch eine Ausstellung des Jubilars im Linzer Landesmuseum 1953 interessant, weil diese damals heftige Zustimmung und Ablehnung erregte. Es ging dabei um die „Kunst im Ursprung. Kunst der Vorzeit und der Naturvölker, Volkskunst und Kinderkunst in Gegenüberstellung zu Werken moderner Kunst" - also um ein immer zeitgemäßes Thema! Franz Garl Lipp veröffentlichte 1949 in der Festschrift für Viktor v. Geramb den programmatischen Aufsatz „Angewandte Volkskunde als Wissenschaft", in dem er getreu seinem Lehrer die Ansicht vertrat, daß die Forschungsergebnisse der Volkskunde auch dem „Volk" in der Praxis zugänglich gemacht werden sollten. Diese Meinung findet in Fachkreisen bis heute begeisterte Anhänger und entschiedene Gegner. Schon die erste Ausstellung, die Franz G. Lipp 1939 kurz nach seiner Anstellung im OO. Landesmuseum aufbaute, war der Volkskunst und dem bäuerlichen Handwerk gewidmet. Diese Ausstellung gab den Anlaß, ein „Heimat werk Oberdonau" zu gründen, dem Lipp 1941 eine grundsätzliche Schrift widmete. Dieses erste Heimatwerk ging in den Wirren der Nachkriegszeit unter; es ergab sich aber damals vor allem von Seiten der Landwirtschaftskammer, die das bäuerliche Standesbewußtsein fördern wollte, die Notwendigkeit zur Schaffung zeitgemäßer, tragbarer Trachten. Die wissenschaftliche Arbeit und künstlerische Erneuerung lag in den Händen des Volkskundlers Franz C. Lipp, die praktische Umsetzung sollte ein
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