OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 2

künde in Wien, 1980 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, 1981 das Große Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich, 1983 das Gol dene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich und 1993 den Ehrenring der Stadt Bad Ischl. 1968 wurde vom Kuratorium Österreichisches Heimatwerk ein „FranzGarl-Lipp-Preis" für besondere innovative Leistungen auf dem Gebiete des tradier ten Handwerks gestiftet, und der Verein für Volkskunde, Wien, widmete ihm anläß lich seines 65. Geburtstages eine Festschrift: „Volkskultur. Mensch und Sachwelt". Vielfältig waren bzw. sind noch seine Funktionen, von denen nur einige auf gezählt seien; Gründer und Obmann des Verbandes der OÖ. Freilichtmuseen, Gründer und Obmann des OÖ. Heimatwerkes, 1973 bis 1982 Präsident des Kurato riums Österreichisches Heimatwerk, 1972 bis 1982 Präsident des Verbandes der Europäischen Heimatwerke, Mitglied des Verbandes Europäischer Freilichtmuseen, der Kuratorien für das Österreichische Freilichtmuseum in Stübing sowie für das Oberbayerische Freilichtmuseum Glentleiten, seit 1972 Vizepräsident des Vereines für Volkskunde in Wien usw. Franz Carl Lipp war und ist ein Mann der Wissenschaft, aber einer Wissen schaft der Tat. Seine Arbeit im Landesmuseum galt den Sachgütern unserer Volks kultur, ihrem zielstrebigen Sammeln, systematischen Ordnen, Zurschaustellen und der Interpretation ihrer geistigen Inhalte, ihres jeweiligen Standpunktes im Gefüge der Volkskultur. Und von hier aus spannen sich viele Fäden immer wieder zu den Menschen der Gegenwart und zu ihren kulturellen Bedürfnissen. Zunächst baute er die Volkskundeabteilung so weit aus, daß ihre Bestände ein eigenes bedeutendes Fachmuseum ergeben würden, dann war er maßgebend an der Errichtung des Schloßmuseums in Linz beteiligt und gestaltete hier ein Mostmuseum. Seine For schungen über das Bauernhaus führten zu einer überaus reichen Sammlung von alten Bauernmöbeln, in weiteren Abteilungen bereitete er die Tracht, die religiöse Volkskunst, die vielschichtigen profanen Erzeugnisse des alten Handwerks aus Metall, Holz, Glas, Wachs usw., die Krippen und die Sachgüter des Jahres- und Lebensbrauches auf. Einer der Gründe für seine zahlreichen Fachausstellungen mag im Platzmangel des Museums gelegen sein; für die Ausstellungen und für alle Abteilungen seines Musealbereichs verfaßte er jeweils inhaltsreiche Kataloge. Einen besonderen Höhepunkt seiner musealen Laufbahn bedeutete wohl die Erwerbung und dauernde Ausstellung der Volkskunstsammlung des Barons Edgar v. Spiegl aus Engleithen. Die Sachgüter unserer Volkskultur und ihren geistigen Hintergrund bearbei tete er in zahlreichen Veröffentlichungen, die bis zu seinem 65. Geburtstag auf 302 Nummern angewachsen waren und denen er in den Jahren seines „Unruhestandes" weitere ca. 200 hinzugefügt hat. Neben den Katalogen veröffentlichte er namhafte Sachbücher über oberösterreichische Trachten, 1951-1960, Denkmäler der alten Bauernherrlichkeit Oberösterreichs, 1957, Oberösterreichische Bauernmöbel, 1964

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