OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 2

iWimMä Der Kirchenhistoriker Dr. Franz Loidl. rin meint daß der Mensch normalerweile zwei sehr unterschiedliche Augen hat, und dies dokumentiert sie auch. Vor allem aber ist es die Farbe, die nicht nur bei den Glasfenstern eine besondere Bedeutung hat. „Lydias Farben sind klar und rein, und sie wurden im Laufe ihres Schaffens immer strahlender und leuchtender" (Roland L. Schachel). Einen fiöhepunkt - und auch einen Wendepunkt - bedeutete der Kopf von Erzbischof Jachym aus dem Jahre 1979, der zweifellos ein Glanzstück moderner Por trätkunst ist. Seither entstanden weitere Köpfe, ungewöhnlich eindrucksvoll etwa das Ölbild von F. Goffried E. in seiner Versunkenheit (1988). Bei aller Monumentali tät ihrer Menschenbilder zeigen diese aber auch menschliche Verletzlichkeit, stilles Versunkensein. Neben diesen Köpfen beeindruckt bei Lydia Roppolt die Darstellung von Menschen, die sich umarmen, in Not, Freude, Trauer, die Zusammengehörigkeit von Liebenden. Und schließlich - auch hier ist wieder Oberösterreich im Vordergrund - wären Aquarelle zu erwähnen, die in der Umgebung ihres Sommerateliers entstan den, vor allem das nahe Konradskirchlein, - oft in expressionistischer Schau, aber auch das Höllengebirge oder der Traunstein - und dies zu verschiedensten Jahres zeiten, zu unterschiedlichen Tageszeiten, auch hier eine kaum glaubliche Farbkraft, die alle Intensitätsstufen bis hin zum feinsten Farbhauch umfaßt. Wenn man mit der Künstlerin spricht und sie fragt, ob sie eigentlich viel arbeite, ob sie fleißig sei, meint sie „eher nein"; wenn man aber sieht, wie intensiv sie bei der Arbeit ist, wie sehr sie sich auf den Menschen, ihr Gegenüber konzentriert, so kann man diesen Worten kaum glauben.

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