stes" wertet. Die Kirche enthält ferner sechs Rundfenster zum Thema „Glaubenssym bole" - übrigens die ersten Dickglasfenster Österreichs - und die 1958 vollendete Fensterwand (Eingangswand) zum Thema „Schöpfung", wo „die Unruhe, das Getümmel der Fensterfriesbilder in Frieden ausklingt". Pfandl bei Bad Ischl: das volkstümlichste Werk der Künstlerin Der damalige Kaplan am Bindermichl holt, als er Pfarrer von Pfandl bei Bad Ischl wird, die Künstlerin nach Pfandl, wo sie für die „Kirche Maria an der Straf?e" einen Marienleben-Zyklus gestaltet (Ährenmadonna, Verheißung, Verkündigung, Weihnachten,Hl. Drei Könige, Heilige Familie, Kreuzigung,Himmelfahrt,thronende Maria). Hier treten die Figuren stärker hervor, die Formen sind vereinfacht und damit gewichtiger. Der etwas gewandelte Stil der Künstlerin führte dazu, daß hier, knapp nach der Entstehung der Bindermichl-Fenster, das vermutlich volkstümlich ste Werk der Künstlerin entstand (1957/58). Inzwischen hatte die Ziehmutter der Künstlerin, die durch Jahrzehnte das künstlerische Schaffen von Lydia Roppolt verfolgte und förderte, ein Haus neben dem Wallfahrtskirchlein St. Konrad bei Oberwang erworben. Die wunderschöne gotische Kirche wurde nicht nur mustergültig restauriert, vor allem aber kam es zu einer Wiederaufnahme der Verehrung des hl. Konrad, womit ein Kulturgut des Mondseer Landes - entsprechend den Wünschen des 1958 verstorbenen Salzburger Erzabtes Reimer - gerettet war. 1990 wurde hier überdies die kleine Orgel fachge recht instand gesetzt. Vor allem aber entstanden für diese Kirche in den Jahren zwi schen 1958 und 1960 eine Reihe von Glasfenstern, ein Rosenkranzzyklus (der freu denreiche, der schmerzhafte und der glorrreiche Rosenkranz), zwei Messiasfenster und das Konradfenster. Ah 1967 wird Oherwang zweiter Mittelpunkt ihres Lehens Als 1967 hier unweit der Kirche auch noch das Sommeratelier der Künstlerin errichtet wird, in dem sie jährlich zwischen Mai und Oktober arbeitet, wird Ober österreich, wird Oberwang ein zweiter Mittelpunkt in ihrem Leben und Schaffen. Unzählige Männer des öffentlichen Lebens - etwa der Bundespräsident, Landes hauptleute, auch höchste Repräsentanten der Kirche - sind hier zu Besuch und Gast. Und als die Mutter von Lydia Roppolt hier hochbetagt 1986 stirbt, gelingt es der Künstlerin mit einer erfinderischen List, für sie, die die Kirche liebevoll instand gesetzt, revitalisiert und betreut hatte, am Rand der Kirche und doch in sie integriert, eine Grabstätte zu gestalten. Die Art, wie die Künstlerin anschließend für einen idea len Lichteinfall sorgt und das Grab künstlerisch ausgestaltet, bedeutet einen Höhe punkt im Schaffen von Lydia Roppolt; 1992 folgte noch beim Eingang zum Atelier ein nicht minder eindrucksvolles Denkmal für die Mutter. Schon vorher waren des öfteren Bleistift- und Kreidezeichnungen der Mutter entstanden, die immer an die künstlerische Begabung von Lydia Roppolt geglaubt und sie mit allen ihren Kräften unterstützt hatte. Das „Dankeschön" der Künstlerin ist mehr als nur eine noble Geste; es gehört zu ihrem Besten im reichen künstlerischen Schaffen.
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