hatte diese Kettenbrücke als unausführbar bezeichnet, es mußten verschiedene Ver besserungen vorgenommen werden, bevor man sich zu dem Bau entschloßd® W. .T Clark, der englische Ingenieur, plante die in den Jahren 1830 bis 1845 ausgeführte Kettenbrücke über die Donau zwischen Ofen und Pest. Hier ist die Mit telöffnung 202,99 Meter von Mitte zu Mitte der Stützpfeiler. Diese Budapester Brücke wurde an jeder Seite von je zwei zwischen Fahrbahn und Fußweg übereinan der aufgehängten Ketten getragen, deren abwechselnd zehn und elf Glieder sämtli che 3,66 Meter (12 Fuß) lang, im Querschnitt rechteckig und durch Bolzen vereinigt waren. Die Hängestangen, abwechselnd an der oberen und unteren Kette hängend, umfaßten mittels Bügeln die gußeisernen Querträger der Brückenbahn, welche den Belag von Tannenbohlen mit dem lärchenen Pflaster der Fahrbahn und dem Bohlen belag der Fußwege aufnahmen. Auch hier dienten Geländergitterwände zur Vertikal versteifung. Die Seitenversteifung der Brücke wurde durch Diagonalketten bewirkt." Wesentlich bescheidener in den Außmaßen war die Murbrücke in Graz. 1842 bis 1845 wurde die Franz-Karl-Kettenbrücke mit einer lichten Weite von 63,8 Metern zwischen den Tragpfeilern in der steiermärkischen Landeshauptstadt errichtet. Auch hier gab es eine Fahrbahn von 6,2 Metern und zwei je 4,1 Meter breite Fußwege an den Seiten. Zwischen der Fahrbahn und den Fußwegen war die Brücke an je zwei nebeneinander liegenden Ketten zu je vier Gliedern von je 2,52 Meter Länge mit rechteckigem Querschnitt mittels Hängstangen aufgehängt. Die Brückenbahn bestand aus Querträgern von Lärchenholz, über welche zur Unterstützung der dop pelten Lagen von Querbohlen sieben Streckbäume eingelegt waren. Die Befestigung der Kettenenden erfolgte in zwei durch einen Quergang verbundenen Veranke rungskammern.Die Grazer Biedermeiermaler, insbesondere Conrad Kreuzer, haben diesen neuen Verkehrsweg über die Mur häufig dargestellt,^^ 1882 trat die neue Keplerbrücke an die Stelle der alten Kettenbrücke.^^ In Linz hatte man mit der Erhaltung der Holzbrücke, die auf das Privileg Kai ser Maximilians I. von 1497 zurückging, immer wieder Probleme. Die letzte vollstän dige Zerstörung ereignete sich im Jahre 1830. Der Winter 1829/30 war von außer ordentlicher Strenge. Die Eismassen stauten sich in der nichtregulierten Donau ver hältnismäßig leicht bei Katzbach, und der Eisstoß verlängerte sich über Linz stromWacha, Schnirch (wie Anm. 7). Heinzerling (wie Anm. 8), S. 201 f., mit Hinweis auf .W .T Clark, An account of the Suspension Bridge across the River Danube, London 1853, und Allgemeine Bau-Zeitung 1841, S. 91. Heinzerling (wie Anm. 8), S. 203. Wilhelm Steinbock, Conrad Kreuzer 1810-1861, Vinzenz Kreuzer 1809-1888, Grazer Landschafts und Vedutenmaler der Biedermeierzeit (Publikationsreihe des Grazer Stadtmuseums.l), Graz - Wien 1976, S. 62 f., Abb. 35 (C. Kreuzer, 1841) und Abb. 40 und 41 (Tempera und Bleistift). Sokratis Dimifriou, Stadterweiterung von Graz (Publikationsreihe des Grazer Stadtmuseums 2), Graz - Wien 1979, S. 57, Abb. 68 (Situationsplan „In Betreff der Herstellung einer regulären Zufahrt zur Kettenbrücke vom Lendplatze bis zur Wickenberggasse" 1839), und S. 67.
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