OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 2

Als Beispiel für den hl. Ulrich als „Seelenpatron" führt Grell folgende Epi sode an, die wiederum in Verbindung zum hl. Wolfgang steht: „1571, so wird berichtet, erscheint mehreren Personen in Frankenmarkt die Seele eines Verstor benen ... und um Erlösung aus dem Fe gefeuer bittet", und zwar, wenn sie „eine Wallfahrt nach St. Wolfgang machen und dort ,am Tag des heiligen Bischoffs Udalrici ein Vigil und Seel-amt' halten lassen.""^ Dazu sei ergänzt, daß die alte Sterbeglocke in der Pfarrkirche Treubach am Fials ein Schriftband in gotischen Majuskeln trägt: „S Ulrice ora p Anno Dni 1525" sowie ein Bild des hl. Bischofs Ulrich mit einem Fisch. Diese Glocke soll aus der alten Schloßkapelle von Treubach stammen; sie mußte 1917 ab geliefert werden, kam aber wegen ihres besonderen Wertes gleich wieder zurück.'^ Mit dieser Übersicht über die Vereh rung des hl. Ulrich in Oberösterreich, insbesondere über seine gar nicht so we nigen Kultstätten, soll nicht nur der tau sendjährigen Wiederkehr der Heilig sprechung von Bischof Ulrich von Augs burg gedacht werden, sondern auch an läßlich der nunmehr zehnjährigen offizi ellen kulturellen Partnerschaft zwischen dem Land Oberösterreich und dem Be zirk Schwaben'® eine weitere besondere Verbindung aufgezeigt werden. So, wie der Augsburger Bischof bei uns im heu rigen Jahr wieder besonders hervorge hoben wird, hat auch unser Lorcher Märtyrer Florian bereits eine verstärkte Verehrung im Schwabenland erfahren. Ebenda. Florian Oberchristi: Glockenkunde der Diözese Linz, Linz 1941, S. 545. Vgl. den Beitrag von Georg Simnacher in die sem Heft.

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