Nachfolger, Ulrich III. (gestorben 1484), ließ den Bau fertigstellen, der von Fürst bischof Ulrich III. von Passau zu Ehren ihres gemeinsamen Namenspatrons ein geweiht wurde.Das fiochaltarbild, fast selbstverständlich den hl. Ulrich darstel lend, stammt von Johann Höfel aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts.'^ Die erste urkundliche Erwähnung von Haibach erfolgte erst 1345 und nicht bereits 1121, wie gelegentlich vermerkt; diese Nennung bezieht sich auf Haibach in der Gemeinde Freinberg.'" Weitersfelden Im Jahre 1353 wird das Gut Weitersfelden samt dem Kirchenlehen an Ul rich (!) von Capellen verkauft," nach dem er schon viele Jahre zuvor mit der Herrschaft Reichenstein belehnt worden war. Die Verselbständigung als Pfarre, abgetrennt von der Urpfarre Gutau, wird zumeist mit 1337 angegeben, was R. Zinnhobler" etwas relativiert. Die Wahl des Kirchenpatrons führt er auf den „bei den Reichensteinern in Verwen dung stehenden Taufnamen Ulrich" zu rück. „Auch bei den Kapellern, die das Erbe der Reichensteiner übernahmen, war der Taufname Ulrich üblich." Die gotische Pfarrkirche, nach einem Brand 1784 stark erneuert, wurde 1972 nach hinten erweitert. „Die Inneneinrich tung ist das erste Beispiel der Entfernung neugot. Altäre in Oberösterreich, 19331937." Eine neue Rokoko-Einrichtung wurde aus der Umgebung zusammenge tragen.'^ Bei der 1972 durchgeführten Renovierung wurde einiges vereinfacht; an den Seitenwänden des Presbyteriums befinden sich nun die „neubarocke" Ul richsstatue von 1935 aus der Werkstätte Rauch und gegenüber eine Barockfigur des hl. Martin, der zweiter Kirchenpa tron ist. Der hl. Martin wird hier übrigens mehr gefeiert als der erste Kirchenpa tron; an seinem Festtag (11. November) finden ein feierlicher Festgottesdienst und ein bedeutender Jahrmarkt statt. Dies angeblich deshalb, weil der Festtag des hl. Ulrich mitten im Sommer zu un günstig liegt." Vöcklabruck - Stadtpfarrkirche Als einzige Stadtkirche hat die ehe malige Benefiziatenkirche (seit 1785 Pfarrkirche) in Vöcklabruck den hl. Ul rich als Kirchenpatron. Da die frühere Pfarrkirche in Schöndorf, also ziemlich außerhalb des alten Stadtbereiches lag, erbauten sich die Bürger innerhalb der Stadtmauer eine eigene Kirche, die sie 1458 mit einem Benefizium ausstatteten. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1391." Vielleicht war es in gefährlichen Zeiten der Wunsch der Bürger nach Schutz und Fürsprache eines mächtigen Heiligen, Festschrift zur Gemeindewappenverleihung 1985, S. 21. Dehio-Handbuch Oberösterreich, 4. Aufl., Wien 1958, S. 104. R. Zinnhobler, Bistumsmatrikeln, Bd. II, S. 99. " Friedrich Schober: Geschichte des Marktes Weitersfelden und seiner Umgebung, 1954, S. 20. Rudolf Zinnhobler: Die Anfänge der Pfarre Weitersfelden. In: 650 Jahre Pfarre Weitersfel den, 1987, S. 8. " Benno Ulm: Das Mühlviertel (= Österr. Kunst monographie, Bd. V), Salzburg 1971, S. 232. Ludwig Buchegger: Die Pfarre Weitersfelden im Wandel der Zeit. In: wie Anm. 56, S. 9. " Franz Leitner: Stadtpfarrkirche St. Ulrich (= Vöcklabruck einst und jetzt, Nr. 2), 1985, 5. 5.
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