Altpfarre Niederwaldkirchen war bereits um 1107 dem Stift St. Florian inkorpo riert.^" Trotz großer Proteste der Bevölke rung erlitt auch diese Schloßkirche das Schicksal so vieler Filialkirchen und wurde 1786 gesperrt und an den Wirt der „Schloßtaverne" verkauft; sie wurde jahrelang als Geräteschuppen und Brechlkammer benützt. 1870 wurden das Langhaus und der Turm abgetragen und aus dem Erlös für das Abbruchma terial das Presbyterium instand gesetzt.'"' Dieses dient seither als Dorfkapelle und wurde 1976 restauriert. Fische auf dem Schlußstein der spätgotischen Gewölbe rippen und eine Ulrichsfigur aus der Zeit um 1680 erinnern heute noch an den Kir chenpatron. Im 1983 verliehenen Gemeindewap pen ist im unteren Feld ein goldener Fisch, der ebenfalls auf das Attribut des Ortspatrons verweist.^^ Wendling Die Pfarrkirche zum hl. Ulrich in Wendling wird urkundlich um 1200/20 erwähnt. Wendling war ursprünglich der Altpfarre Taufkirchen an der Trattnach zugehörig und seit 1598 Filiale von Kallham.^' Es wurde 1685 zur Expositur und 1891 zur selbständigen Pfarre erhoben.'"" Nach den Ausführungen bei B. Pill wein, die von G. Gugitz zum Teil über nommen wurden, leitet sich der Orts name wahrscheinlich vom hl. Wendelin ab, der früher hier sehr verehrt wurde, „ehe das Presbyterium gebaut und der hl. Ulrich als jetziger Kirchenpatron auf den flochaltar gestellt wurde"." Die neu gotische Einrichtung der 1508 neu er bauten Kirche umfaßt auch ein Wende linsrelief am rechten Seitenaltar, das je doch keine Funktion mehr als Kultge genstand hat."° Oberwödling Die dem hl. Ulrich geweihte Filialkir che zu Oberwödling in der Gemeinde Tollet gehört zur Pfarre Grieskirchen. Sie entging wie so viele andere Filialkirchen ebenfalls nicht der Sperre im Zuge der josephinischen Reformen - „Wödling, welcher Ort eine gesperrte Kirche hat"."' Sie wurde 1822 versteigert und 1901 für die Pfarre zurückgekauft. 1983 fand nach mehrjähriger Renovierung ihre Neuein weihung statt."^ Der 1783 vom Kreisamt gestellte An trag, hier eine Seelsorgestation zu errich ten, war ohne Erfolg geblieben."^ Franz Linninger: Reichgottesarbeit in der Hei mat. Aus der Geschichte der Florianer-Pfarren, St. Florian 1954, S. 74. ■" Johann Sigl: St, Ulrich bei Niederwaldkirchen. In: Christi. Kunstblätter, 82. Jg. (1941), S. 26ff. Herbert Erich Baumert, Wappen, 6. Nachtrag. In: OÖ. Heimatblätter, 38. Jg. (1984), S. 257. Hertha Schober: Die Pfarren des Bezirkes Grieskrichen. In: Der Bezirk Grieskirchen. Ein Heimatbuch, Linz o.J. (1983), S. 95. Rudolf Zinnhobler: Die Passauer Bistumsmatri keln für das westliche Offizialat, Bd. 11, Passau 1972, S. 318. Benedikt Pillwein: Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns, 3. Theil: Hausruckkreis, Linz 1830, S. 263. Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kultur und Brauch, Bd. 5, Linz 1958, S. 141. "" Ignaz Gielge: Topogr.-histor. Beschreibung ... des Landes Oesterreich ob der Enns, 1. Theil, Wels 1811, S. 231. Manfred Brandl: Gedenktage der Diözese Linz. Historischer Pfarrschematismus 1785-1985, Linz 1986, S. 183. H. Schober, wie Anm. 37, S. 95.
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