OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 2

Dörnbach Die Pfarrkirche von Dörnbach (Ge meinde Wilhering) ist weniger als Ul richskirche denn vielmehr als regional bedeutende Wallfahrtskirche zu „Maria vom Guten Rat" bekannt. Kultgegen stand ist aber nicht das diesen Titel tra gende Marienbild von Genazzano bei Rom, sondern eine spätgotische Ma rienstatue, vor der man betete, um guten Rat zu erhalten; sie wurde 1749 von Schönering, wohin Dörnbach pfarrlich einst gehörte, hierher gebracht. Eine Nachbildung des Genazzano-Bildes wurde 1876 in der Kirche angebracht und stammt angeblich aus der ehemali gen Stiftskirche von Spital am Eyhrn.'" Die gotische Außenkanzel verweist jedoch auf eine viel ältere Bedeutung dieser Kirche als Wallfahrtskirche, die nach Gugitz wahrscheinlich ohnehin zum Kirchenpatron, dem hl. Ulrich, ge führt hatte." Nach Kolb „bestand in Dörnbach wohl schon seit dem elften Jahrhunderte eine Kapelle des h. Ulrich, die eine Beziehung zu den Schloßherren von Wilhering vermuten läßt"." Dörn bach ist seit 1784 eine Lokalie und wurde 1891 zur Pfarre erhoben." An den Kir chenpatron erinnert eine Ulrichsstatue am linken Seitenaltar aus der Zeit der neuromanischen Einrichtung (um 1880). St. Ulrich hei Friedburg In der Pfarre und Gemeinde Lengau liegt eine Ortschaft namens St. Ulrich (nordöstlich von Friedburg) mit einer ehemaligen Ulrichskirche. Sie wurde um ca. 1100," an anderer Stelle heißt es im 12. Jahrhundert,''-' erbaut, und zwar vom Stift Mondsee aus, das hier schon sehr früh einige Besitzungen hatte. Im Zuge der josephinischen Reformmaßnahmen wurde das Kirchlein 1786 gesperrt und 1791 demoliert. An die einstige Kirche erinnert heute noch eine Kapelle. St. Ulrich bei Steyr St. Ulrich (Gemeinde und Pfarre), südöstlich der Eisenstadt Steyr gelegen, ist eine josephinische Pfarre (1784). Die Kirche wurde 1493 zu Ehren der hll. Ul rich, Vitus und Sebaldus geweiht und 1511-1518 über Initiative von Abt Ul rich IV. von Garsten erweitert. 1505 wurde eine Statue des hl. Ulrich in der Kirche aufgestellt. Das barocke Hoch altarbild von Johann Reslfeld (1727) wurde 1858 durch ein neues ersetzt, das den hl. Ulrich bei der Betreuung von Kranken zeigt. Das Gebiet kam 1100 zum Kloster Garsten. Ein Mönch dieses Klosters hat sich, wie die Pfarrchronik berichtet, hier her in die Einsamkeit zurückgezogen, eine kleine Kapelle erbaut und mit einem Bild des hl. Ulrich geschmückt. Diese Kapelle stand der Überlieferung nach dort, wo heute das Presbyterium der Kir che ist. 1411 wurde, da die alte kleine Holzkapelle baufällig geworden war, ein Georg Kolb: Marianisches Oberösterreich, Linz 1889, S. 299 ff. Gustav Gugitz: Wallfahrten in Oberösterreich (= Schriftenreihe d. Inst. f. Landeskunde v. OÖ., 7), Linz 1954, S. 8. G. Kolb, a.a.O., S. 301. Rudolf Zinnhobler - Margit Lengauer: Beiträge zur Geschichte der kirchlichen Organisation in Oberösterreich (= Veröff. z. Atlas v. OÖ., 8), Linz 1970, S. 48. Franz Sonntag: Heimatbuch der Gemeinde Lengau, 1982, S. 180. Ebenda, S. 77 ff.

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