OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 3

wendet sondern boten sich als Ausstellungs- und Kommunikationsbereiche wie auch als kleine Veranstaltungsbereiche an. Im Keller wurde mit einfachen Mitteln eine Art Medienraum eingerichtet (Ziegelpflaster mit Flußsteinumrahmung, Holz stiege). Derzeit ist bereits die „Arge für Entwicklungsberatung in Gemeinden" Mie ter von Räumlichkeiten des „Alten Pfarrhofes". Es ist in Zukunft an eine Vermietung^ der übrigen Raumgruppen gedacht, wobei gesamthaft das Gebäude als Zentrum für eine Bildungs- und Ausstellungstätigkeit der Region vorgesehen ist. Dem architektonischen Gesamtkonzept für die Umgestaltung und Restau rierung des Gebäudes lagen unter anderem folgende Überlegungen zugrunde. Das Haus sollte der neuen Nutzung und den damit verbundenen Anforderungen voll gerecht werden, jedoch unter Beachtung der vorhandenen Strukturen und unter Erhaltung bzw. Wiederherstellung der vorgefundenen Originalzustände. Dies war vor allem in bezug auf das Dachgeschoß wie auch das Obergeschoß, wo weitgehend Originalteile bzw. Teile aus Josephinischer Zeit vorhanden waren, gegeben, ebenso bei der Fassadengestaltung, die nach der kunsthistorischen Befundung erneuert wurde. Im Erdgeschoß waren im Gegensatz dazu ziemlich wilde Umgestaltungen dieses Jahrhunderts vorhanden - verschiedenartige Türen, verschiedene Bodenbe läge und unterschiedlichste Fenstereinbauten. Dies ermöglichte jedoch im Erdge schoß sowohl den durchgehenden Einbau einer Fußbodenheizung wie auch eine gewisse optische Absetzung gegenüber einem zu vermutenden Originalzustand des 18. Jahrhunderts. Verschiedene Funde während der Bauarbeiten, insbesondere eine ornamen tale SekkomalereP des ausgehenden 18. Jahrhunderts im sogenannten Bischofszim mer, wie die Auffindung eines originalen „Gliedlbodens"^ unter dem Eingangsbe reich wurden selbstverständlich in die Gestaltung miteinbezogen. Das gesamte Gebäude wurde mit einheitlichen Holzfenstern in Anlehnung an die spätbarocken Originalfenster, jedoch unter Beachtung der notwendigen Wär medämmung neu ausgestattet. Ausgehend von befundeten Farben, die insbesondere an Türen des Oberge schosses und im Bischofszimmer vorhanden waren, wurde versucht, ein einheitli ches Farbkonzept im Gebäude zu verwirklichen. Die Dachgeschoßräume wurde in ihrer Naturholzform belassen, jedoch wurden notwendige sanfte Holzschutzmaßnahmen getroffen. Im Obergeschoß wurde im wesentlichen auf das Grau der Holztüren zurückgegriffen, wobei das Farb konzept vorerst zur Auflockerung auch noch ein Rosa, wie es auch in der Sekkomalerei vorhanden ist, vorsah, was jedoch nach heftigen Diskussionen schlußend- " Es ist vor allem an Nutzer gedacht, die mit der Entwicklung der Kommunen im Zusammenhang ste hen (Architekten, Raumplaner, Ökologen u.a.). ' Diese wurde über Anregung des örtlichen Bauleiters, Dr. Raimund Locicnik, von Restaurator Josef Wintersteiger restauriert. ^ Ein großer Teil dieses Gliedlbodens wurde an anderer markanter Stelle in Erdgeschoß wieder einge setzt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2