OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 3

I —IH*! ,= I „Alter Pfarrhof". Ansicht von Norden. Planzeichnung: Marion Planck Was das Hauptgebäude des „Alten Pfarrhofes", dessen Eröffnung am 5. Sep tember 1992 stattfand, betrifft, war nun nur mehr eine Nutzung für Büros, Ausstel lungsflächen und Ähnliches vorgesehen, was eine behutsame Restaurierung und Zurückführung der noch vorhandenen alten Räumlichkeiten und Einbauten ermög lichte. Zugleich ergab sich jedoch in den Bereichen, in denen unzumutbare Erneue rungen der letzten Jahrzehnte (insbesondere im Erdgeschoß) vorhanden waren und nur mehr sehr sporadisch Originalteile (z.B. Türen) existierten, die Möglichkeit, durch die Wiederherstellung der alten Raumgrößen und durch neue, jedoch not wendige Einbauten einen gewissen Kontrast zum vermuteten Originalzustand zu erreichen. Dies bringt eine klare Abgrenzung zwischen Wiederherstellung und Neu gestaltung. Grundsätzliche architektonische Forderung an das Gesamtensemble war ins besondere die Erhaltung der geschlossenen Situation zwischen Wirtschaftsgebäu den und Hauptgebäude - ein Hofraum, der durch Mauern und Gebäude umgrenzt ist - wie die originale Erhaltung des Dachstuhles mit dem Getreidespeicher sowie die Einbeziehung verschiedener Funde wie auch vorhandener Einrichtungsgegen stände (Kachelöfen)' in das Gesamtkonzept. Zugleich war es natürlich notwendig, vor allem den sanitären Standard, die Elektroinstallationen und die Heizung auf ein zeitgemäßes Niveau zu bringen, wel ches auch künftigen Nutzern für ihre Arbeit ein erfreuliches Klima bieten kann. Grundsätzlich zeigt das Haus in seinem Urzustand, der durch Entfernen ver schiedener späterer Mauerteile wiederhergestellt wurde, einen einfachen Grundriß, der um einen kreuzförmigen Gang des Erdgeschosses wie auch des Obergeschosses jeweils vier Raumgruppen bildet. Ausgehend von dem Wunsch einer Nutzung für verschiedene Gruppen, wurden die Gangbereiche nicht nur zur Erschließung verDer spätbarocke Ofen des Bischofszimmers konnte mit vertretbarem Aufwand nicht mehr heizbar gemacht werden, erhielt jedoch durch den Einbau von Heizschlangen eine über seinen schönen An blick hinausgehende Funktion.

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