OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 3

In den Jahren 1939/45 wechselte in den Räumen des Pensionates dreimal die staatliche Oberschule für Mädchen und das Schülerinnenheim mit einem Lazarett. Zweimal standen die Gebäude von Ort vor der Enteignung. Mit 31. Jänner 1945 wurden in ganz Oberdonau - wie Oberösterreich damals hieß - alle Schulen geschlossen. Zu Kriegsende war im Haus ein chirurgisches Lazarett untergebracht. Ende November 1945 konnte mit Hilfe der amerikanischen Militärregierung die Räumung erreicht werden. Mit Erlaß der oö. Landeshauptmannschaft, Schulamt, vom 1. September 1945 wird die Wiedereröffnung der Privatschulen gestattet. Am 10. Dezember 1945 erfolgte die Wiedereröffnung des Mädchenrealgymnasiums. Die Anmeldungen übersHegen die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze. Für 424 Schülerinnen war die Errichtung von Parallelklassen erforderlich. Wieder machte sich der Platz mangel in Schule und Internat deutlich bemerkbar. Die Schule, als Mädchenreal gymnasium mit acht Klassen geführt, leitete von 1945 bis 1948 Studienrat Prof. Leo pold Peller. Da Dir. StR Prof. Leopold Peller mit Ende des Schuljahres 1947/48 krankheitshalber seine Stelle niederlegte, führte zunächst 1948/49 Studienrat Sr. Canha Kainradl die Direktionsgeschäfte neben ihren zahlreichen Unterrichtsstun den. Sr. Cantia Kainradl verstarb am 7. Dezember 1949. Im Sommer 1949 wird die an der Anstalt wirkende Prof. Sr. Alfonsina Rankl von der Provinzoberin der Kreuzschwestern in Linz, Sr. Leonhne Peherstorfer, als Schulerhalterin mit Zustimmung des Landesschulrates zur Direktorin des Mäd chenrealgymnasiums in Ort ernannt. Der Zudrang zur Schule und Internat war so groß - trotz bewußten Ver zichts auf jede Werbung -, daß im Schuljahr 1950/51 die erste Klasse mit 76 Schüle rinnen geteilt werden mußte und auch das Internat mit 160 Zöglingen den Höchst stand erreichte. Während man die Platzfragen, die sich nach dem Ersten und Zweiten Welt krieg durch das Ansteigen der Schülerzahl ergaben, durch den Ankauf der „Villa Aichelburg" für die Haushaltungsschule (April 1924) und der „Villa Elisabeth" für das Internat (4. Jänner 1954) löste, wurde durch ein weiteres Ansteigen der Schüler zahlen in der Volksschule auf über hundert ein Volksschulneubau immer dringen der. 1977 wird Dr. Sr. Margareta Maria Moser als Nachfolgerin von Hofrat Sr. Alfonsina Rankl zur Direktorin bestellt. Da die Räumlichkeiten in der „Villa Aichelburg" nicht den Anforderungen des Schulbetriebes entsprachen und die Frage nach einem Tagesschülerheim (= Halbinternat) immer dringender wurde, faßte man den Entschluß, dem Altbau des Pensionates einen Neubau anzufügen und zugleich für das Gymnasium einen entsprechenden Turnsaal zu bauen. Nach zweijähriger Bauzeit (1977-1979) konnte am 31. März 1979 die feierli che Einweihung stattfinden.® ' Jahresbericht 1892-1952 und schriftliche Mitteilungen von Frau Hofrat Sr. Alfonsina Rankl.

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