Weiters merkt er an: .. hir zu Lande ist alles Englisch / in der Stadt New York sind sehr fille Deutsche^ auch in Island wo ich war sind mehr Deutsche als hir.. Seine ersten Eindrücke über das Land, das Leben auf der Farm und was ihm sonst noch auffiel, beschreibt er wie folgt: .. es ist im Winter bereits gar nichts zu tun / die Frucht dreschen wir mit der Maschin / Futter wird für kein Pferd und keine Kuh geschnitten, die bekomen nur Langes im Winter, im Somer sind sie stets fort u / . ob es schön oder regnerisch ist imer auf der Weide... I die Schweine sind Tag u /. Nacht außen bekommen nichts als alle Mallzeit einen Eimer foll Trank ... I der Türkenweitzen^ meßt schauerlich schnell / die Kühe werden hir nur 2 mal des Tages gemolken / Melken thun hir stets die Männer ... I Äpfel und Birnen sind hir sehr fill / die Leute machen aber keinen Most, das kennen sie nicht / wohl dort und da kom men sie tran das sie Most machen / hir heist der Most Seida®..." Über den Bundesstaat New York berichtet er .. das Land New York ist fast durchgehend gebürgig / es ist 4 mal so groß wie Ober- u /. Nider-Osterreich ... in meiner Umgegend wird nicht fill Weitzen gebaut, nur Korn, fiafer, Türkenweitzen, Haim, Flax, Tabak, Brein' und so ferschidene Herbstfrüchte / der Boden ist hir sehr steinig und sandig aber auch sehr warm, daher gedeit alles / die Hauptsache ist halt hir das Hai^" / das Gebürgshai ist immer sehr theuer weil es sehr sieß ist...". Seine Zukunftserwartungen bringt er so zum Ausdruck: „... daher hoffe ich auch, das es ein gesunder kräftiger und arbeitsamer Mann hir zu was bringen mus, in den man Grund u /. Boden bereits geschenkt bekomt hir / und ich hoffe auch, das ich und mein Weib es bald zu eigenen Besitze bringen, wen uns Gott unsere Gesundheit schenkt..." Da ihm der Landarbeitermonatslohn für die kommenden Wintermonate von je 6 Dollar zuwenig ist, plant er, trotz sehr lobender Anerkennung der Fürsorge seiner Farmerfamilie, Ende Oktober 1884 nach Wisconsin abzureisen. Am 8. März 1885 schreibt er seinem Bruder Josef (geb. 6. Oktober 1856, gest. 13. März 1898) aus Alderly, daß es jetzt infolge des zwischen den Schiffahrtsgesell schaften tobenden Ozeanpreiskrieges besonders preisgünstige Reiseangebote gibt. Er beruhigt wegen Sprachschwierigkeiten: „... in der Stadt Schigago so wie auch Millwaukee ist fast alles Deutsch..." und berichtet über die Aussichten, Grund erwerben zu können: „... wir brauchen nicht mehr als 50 Dollar zum Ankauf eines Stük Eisenbahnland mit 40 Joch, die anderen 150 Dollar kan man nach seinen Beii ben in 4 oder 5 Jahren ratenweise abzahlen...". Er selbst will weiterziehen: „... ich gehe also den 23. März fon hir ab nach Hartfort / sollte ich dort unter einigen Tagen keine Beschäftigung finden so reise ich nach Medfort und fileicht bis Chelsea wo der ' Jede Nationalität bevorzugte einen bestimmten Stadtteil (Boroughs) - die Deutschen Brooklyn. ' Mais. ® Cider = Most; er schreibt es, wie man es ausspricht. ' Hirse. Heu.
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