OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 3

Plan des Brauhauses Priedl in Ach an der Salzach aus dem Jahre 1913 (erster Stock). Es hing von der Größe einer Brauerei ab, ob der Braumeister mitarbeiten mußte oder nur Kontrollfunkbonen innehatte. Größere Brauereien hatten neben dem Braumeister noch einen Oberknecht, später Oberbursch genannt, eingestellt. In einer Instruktion vom 21. Mai 1750 für das Stadtbrauhaus Linz wird wiederholt betont, daß der Braumeister keinen Oberknecht halten dürfe, sondern dessen Oblie genheiten selbst besorgen müsse.^ Falls der Braumeister sich am Braugeschehen beteiligte, dann beim schwie rigsten Produktionsvorgang, dem Sieden, wodurch man in einem kleinen Betrieb einen Brauer einsparen konnte. Das Braumeisterzimmer lag in Brauereien neben dem Sudhaus mit Blick von oben auf den Sudkessel herab. Dort verwahrte er auch die Bücher, in denen er alle Eintragungen über die Rohstoffe und den Sudverlauf machte, Geld zum Ankauf von Brauereieigentum und die technischen Braubehelfe wie Thermometer und Saccharometer. Im Plan des Brauhauses von Ach an der Salz ach aus dem Jahre I9I3 ist ein „Brauführer- und Einschreibzimmer" genannt. Die Position des „Brauführers" entspricht dem „Oberknecht", der in der herrschaftlichen Brauerei Aurolzmünster neben dem „Bräustübl" der übrigen Brauer und tiilfskräfte ' Leopold Falkensammer, Das alte „Linzer Stadtbrauhaus". In: Jahrbuch der Gesellschaft für Ge schichte und Bibliographie des Brauwesens. Berlin 1938, S. 203.

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