H 46. Jahrga ICHISCHE GEiMKINDEWAPPEN 988-1991 Heft 3
OBEROSTERREICHISCHE 46. Jahrgang Heft 3 Herausgegeben vom Institut für Volkskultur Herbert Erich Baumert Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs 8. Nachtrag (1988-1991) Claudia Peschel-Wacha Die Brauerei als Arbeits- und Lebensraum Eine Kulturstudie aus dem Innviertel (II) Max Mauernböck Emigration nach Amerika um 1880 Aus den Briefen des Auswanderers Franz S. Bauer Hans Sperl 100 Jahre Mädchenpensionat Ort bei Gmunden (1892-1992) Marion Planck „Alter Pfarrhof" Steinbach an der Steyr Gedanken zur architektonischen Umgestaltung und Wiederbelebung Aus der stilleren Heimat - Friedrich Berger Joseph Sonnleithner als Schauspieler in Gmunden - Frida Reingruber Die Marschtabelle des Schützen Mathias Sommer - Roman Moser Buchbesprechungen
Medieninhaber: Land Oberösterreich Herausgeber: Institut für Volkskultur Leiter: ,W Hofrat Dr. Dietmar Assmann Zuschriften (Manuskripte, Besprechungsexem plare) und Bestellungen sind zu richten an den Schriftleiter der OÖ. Heimatblätter: Dr. Alexander Jalkotzy, Institut für Volkskultur, Spittelwiese 4, 4020 Linz, Tel. 0 73 2/27 20-56 43 Jahresabonnement (4 Hefte) S 190,- (inkl. 10% MwSt.) Hersteller: Druckerei Rudolf Trauner Ges.m.b.H., Köglstraße 14, 4020 Linz Grafische Gestaltung: Mag. art. Herwig Berger, Rosenstraße 14, 4040 Linz Für den Inhalt der einzelnen Beiträge zeichnet der jeweilige Verfasser verantwortlich Alle Rechte vorbehalten Für unverlangt eingesandte Manuskripte über nimmt die Schriftleitung keine Haftung ISBN 3-85393-061-1 Mitarbeiter: Prof. Herbert Erich Baumert, Waldeggstraße 5, 4020 Linz Dr. Friedrich Berger, Kuefsteinerstraße 26, 4020 Linz Dr. Max Mauernböck, Josef-Scheu-Weg 6, 4020 Linz Hofrat Dr. Roman Moser, Welser Straße 16, 4623 Gunskirchen Dr. Glaudia Peschel-Wacha, Kanalstraße 6/5, 1220 Wien Dipl.-Ing. Marion Planck, Schloß Weyer, 4531 Kematen an der Krems OStR Mag. Frida Reingruber, Steinhagegasse 2/8, 1120 Wien W. Hofrat Dr. Hans Sperl, Nikolaus-Otto-Straße 20, 4020 Linz KULTUR LANDESKUUURBEFERAT
Die Wappen der Städte^ Märkte und Gemeinden Oberösterreichs s. Nachtrag 1988-1991 Von Herbert Erich Baumert In den vorliegenden vier Berichtsjahren wurde von der oberösterreichi schen Landesregierung an 18 Gemeinden die Berechtigung zur Führung eines Wap pens verliehen. Die Markterhebungen von Gunskirchen (1988), Kopfing, Taiskirchen i. I. (1990), Hagenberg i. M. und Pettenbach (1991) sowie die 1990 erfolgte Stadterhe bung von Attnang-Fuchheim brachten keine Änderungen der an diese Gemeinden früher verliehenen Wappen. Bis Ende des Jahres 1991 verfügten von den 445 Gemeinden Oberösterreichs bereits 431, das sind knapp 97 Prozent, über ein vom Landesfürsten bzw. nach dem Ersten Weltkrieg von der Landesregierung verliehenes oder im alten Herkommen (durch Siegelführung) begründetes Wappen.^ In den Bezirken Eferding, Freistadt, Perg, Ried im Innkreis, Steyr-Land, Urfahr-Umgebung und Vöcklabruck besitzen bereits alle Gemeinden ein eigenes Wappen. Durch Landesgesetz vom 3. Juli 1991 (LGBl. für OÖ. 99/1991), mit dem das Statut für die Landeshauptstadt Linz 1980 (LGBl. für OÖ. 10/1980) geändert wurde, bekam das Wappen der Stadt eine korrigierte, der heraldischen Terminologie ent sprechende Beschreibung. - Die Stadtwappen von Steyr und Wels sind in den rele vanten Stadtstatuten (LGBl. für OÖ. 4 bzw. 5/1980) noch immer unzulänglich bzw. fehlerhaft formuliert. Von den in den Jahren 1988 bis 1991 verliehenen neuen Gemeindewappen zeigen acht einen ungeteilten Schild; von den übrigen sind fünf geteilt, davon drei schräg und eines stufenförmig. Ein Wappen enthält einen Pfahl, eines einen geschachten Schrägbalken, ein Wappen enthält eine verkürzte Spitze, eines einen - als Heroldsbild selten vorkommenden - Flankenschrägbalken, ein Wappen zeigt ein als Quadrat am oberen Schildrand stehendes „Ort". Als „gemeine" Schildfiguren kommen vor: aus dem Bereich der unbelebten Natur ein Dreiberg und ein Hügel sowie in sieben Wappen Wellenbalken oder -lei sten. Ein rot-gelb-blauer Regenbogen und eine nach oben geöffnete Mondsichel ver vollständigen als Himmelserscheinungen diese Gruppe. An Kreuzen gibt es je ein einfaches durchgehendes, ein Tatzenkreuz, ein Endrauten- und ein doppelarmiges Patriarchenkreuz mit Kleeblattenden sowie ein Pfeilspitzenkreuz. ■ Vgl. 6. Nachtrag (OÖ. Heimatblätter 3/1984), Anmerkung S. 211.
Übersicht nach Bezirken, Stand 31. Dezember 1991 Gemeinden ins- wappenges. führend Gemeinden ins- wappenges. führend Statularstädte Linz a. d. Donau Steyr Wels Polnische Bezirke Braunau am Inn Eferding Freistadt Gmunden Grieskirchen 17 20 32 Kirchdorf a. d. Krems 23 22 Linz-Land Perg Ried im Innkreis Rohrbach Schärding Steyr-Land Urfahr-Lfmgebung Vöcklabruck Wels-Land Oberösterreich 445 431 22 42 27 27 24 Die Pflanzenwelt ist reichhaltig vertreten durch drei Tannenbäume, ein Eichen blatt und zwei Lindenblätter; ferner sind hier zu nennen eine Getreideähre und eine ffopfenrebe mit Blatt und vier Dolden, eine Trollblume und Kleeblätter; drei heral dische Rosen und eine heraldische Lilie beschließen diese Aufzählung. Dem Tierreich entnommen sind diesmal ein Steinbock und ein Hahn. An Erzeugnissen aus dem Bereich des menschlichen Lehens finden sich aus dem bäuerlichen Alltag eine Pflugschar, ein Rad, drei Hufeisen sowie ein zweiflügeliges Rundbogen-Hoftor; ein Mühlstein und ein Kohlenmeiler zählen zur historischen Arbeitswelt, zwei Schlüssel und drei Ringe sind der häuslichen Domäne zuzuord nen. - Eine mit rotem Federschmuck gezierte Sturmhaube gehört dem mittelalterli chen Kriegswesen, ein Pilgerstab dem kirchlichen Umfeld an. Ein Anker verweist auf den Schifferberuf. Die Architektur ist durch eine Aussichtswarte sowie zwei auf Felsen stehende, zinnenbewehrte Burgtürme vertreten. Die „sprechenden" Bilder in den neuen Ortswappen berichten individuell in einem bunten Spektrum vom Leben der Bevölkerung, über landschaftliche Gege benheiten, die Wirtschaft oder kulturelle Belange in den Gemeinden: Als Anspielung auf den Ortsnamen verstehen sich vor allem Wellenbalken und Wellenleisten eindeutig für Bachmanning, Moosbach und Rottenbach, ein Drei berg betont den Namen der Gemeinde Schardenberg; zwei Lindenblätter beziehen sich auf die Ortschaft Lindach im Wappen der Gemeinde Allhaming, ein Eichenblatt 288
steht für die Katastralgemeinden Ober- und Unteraichberg in der Gemeinde Wald kirchen am Wesen. - Der Gemeindename Steegen wird durch einen Steg verdeut licht, der von Mayrhof mit einem Hoftor symbolisiert. Die heraldische Figur eines Sparrens kann als vereinfachter Initialbuchstabe des Gemeindenamens von Allhaming gedeutet werden. Geographische Aspekte berücksichtigen in erster Linie die Lage an Gewässern, wie Kirchdorf und St. Florian am Inn, Uberackern an der Salzach, Moosbach mit dem namensgleichen Moosbach und dem Lochbach sowie die Gemeinde Rotten bach durch den „roten Bach". - Ein Dreiberg weist auf den Fronwaldberg in Schardenberg, während Atzesberg seine Lage im Hügelland des oberen Mühlviertels unterstreicht. - Die Stufenlandschaft des rechten Innufers in Kirchdorf dokumen tiert sich durch eine entsprechende Teilung des Wappenschildes. Die dominierende grüne Grundfarbe im Wappen von Uberackern bezeichnet diese Innviertier Gemeinde als die waldreichste des Bezirkes Braunau. An den Naturschutz sowie die naturbelassene Erholungslandschaft deuten die Trollblume im Wappen von Moosbach im Innviertier Hügelland bzw. der Regenbo gen in dem von Oberschlierbach in der Kremstalregion. Als örtliches interessantes Bauwerk zeigt Atzesberg die 1903 errichtete Ameis berg-Aussichtswarte, St. Gotthard i. M. erinnert mit zwei Zinnentürmen an die Burgruinen von Eschelberg und Rottenegg, im Gemeindewappen von Mayrhof ist das schöne Rundbogentor eines Bauernhauses zu bewundern. Zur Erinnerung an ein geschichtliches Ereignis steht der Schlüssel im Wappen von Bachmanning als Hinweis an den Beginn der Kirchensiedlung durch die im Jahre 927 erfolgte Übergabe einer Kapelle mit Gütern an den Salzburger Erzbischof. - An die Legende, daß der hl. Severin auf dem Opferstein in Schardenberg den christ lichen Glauben gepredigt habe, erinnert ein Pilgerstab im dortigen Gemeindewap pen. - Tollet übernahm als Geburtsort des elften Linzer Diözesanbischofs Franciscus Salesius Zauner den Hahn aus seinem Wappen. Sinnbilder für Pfarr- und bzw. Kirchenpatrone benützen unter anderem Schar denberg mit einer heraldischen Lilie für die Fatima-Marienkapelle im Fronwald, Überackern verweist mit einem Schlüssel auf sein Fetrus-Pfarrpatrozinium, Allhaming sowie Anberg erinnern mit einer Sturmhaube bzw. einer Kreuzfahne an den Ritter Georg als Schutzheiligen der Pfarre bzw. der Filialkirche Hollerberg. Als Sym bol für den hl. Florian wählte die seinen Namen tragende Gemeinde am Inn einen Mühlstein. Das Wirtschafts- und Erwerbsleben der Bevölkerung ist vor allem im bäuerlichen Sektor präsent: Anberg dokumentiert sich als das größte Hopfenanbaugebiet des Mühlviertels, Bachmanning symbolisiert mit einer Getreideähre den landwirtschaft lichen Charakter der Gemeinde, Tollet betont seine bäuerliche Struktur durch ein Rad und einen Hahn, Schardenberg durch eine Pflugschar sowie Steegen durch ein Hufeisen. An fast erloschene Gewerbe erinnern ein Kohlenmeiler im Wappen von Oberschlierbach sowie in zweiter Auslegung ein Mahlstein in dem von St. Florian am Inn.
Ihre Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt in zentraler Lage illustriert die Gemeinde Sattledt mit einem nach vier Seiten zeigenden Pfeilspitzenkreuz, Waldkir chen am Wesen manifestiert sich mit einem Anker als Station der Donauschiffahrt zwi schen Fassau und Linz. Mit einem Rad verweist Tollet auf das 1980 eingerichtete, einzige Wagnereirnuseum Österreichs. Meist längst erloschene Adelsfamilien leben mit ihren Familienwappen oder Teilen daraus als Erinnerung an die seinerzeihge Grundherrschaft oder den ehemali gen Burgherren und Schlof3besitzer in der Gemeindeheraldik weiter: Bruck-Waasen übernahm drei Ringe sowie einen wachsenden Steinbock aus den Wappen der Vatershaimer bzw. der Strattmann als ehemalige Inhaber des einstigen Wasser schlosses „Bruck an der Aschach". - Kirchdorf am Inn entlehnte die drei heraldi schen Rosen des altbayerischen Geschlechtes der Mautner, die über zweihundert Jahre das Schlot? Katzenberg als Fassauer Lehen innehatten. - Rottenbach wählte den aufgewendeten Kleemond des fians Innerseer, Gründer der Burg gleichen Namens, und drei wachsende Kleeblätter der Wiellinger, Schloßherren im 17. und 18. Jahrhundert. - Aus dem Wappen der Eisterer, die noch vor sechzig Jahren Eigen tümer des Steegerhofes waren, stammen die drei Hufeisen im Gemeindewappen von Steegen. - Die Fflugmesser im Wappen von Tollet beziehen sich auf das einst machtvolle Adelsgeschlecht der |örger, die über zweieinhalb Jahrhunderte Besitzer des dortigen Schlosses waren. - Uberackern führt als Stammsitz des gleichnamigen hochfreien, bereits im 12. Jahrhundert auftretenden Geschlechtes das goldene „Ort" aus deren Adelswappen. - Mit dem geschachten Schrägbalken im Gemeindewap pen verweist Waldkirchen am Wesen auf das ebenfalls im 12. Jahrhundert auftau chende Fassauer Ministerialengeschlecht der Wesener, durch zwei Jahrhunderte Herren auf den Burgen Ober- und Niederwesen; das Eichenblatt deutet namenwei send auf den ehemaligen, als Wesener Lehen errichteten Sitz Aichberg. Das Florianer rot-weiß gespaltene Tatzenkreuz symbolisiert die dem Shft zugehörige Pfarre in St. Gotthard i. M. Berichtigungen 5. Nachtrag (1980), Seite 28: Schlägl: Wappenentwurf richtig: Siegfried Schwarz, St. Martin i. M.; nicht Isfried H. Fichler, O.Fraem. 7. Nachtrag (1988), Seite 231: Nußbach: Wappenentwurf richtig: Alfred Schlapschi
Wappen-Neuverleihungen vom 1. Jänner 1988 bis 31. Dezember 1991 Die Wappenbeschreibungen entsprechen den im Landesgesetzblatt kundgemachten Verleihungstexten AUhaming, Pol. Bez. Linz-Land Gemeindewappen: Über einer goldenen, ver kürzten Spitze, darin ein blauer Sturmhelm mit rotem Federbusch, in Grün zwei goldene Lin denblätter. Gemeindefarben: Grün-Gelb-Grün Verleihung des Genreindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 8. April 1991 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 27. Mai 1991.^ Die mit rotem Federschmuck ge zierte „Schalter"^ verweist auf den heili gen Georg/ Patron der seit 1892 beste henden Pfarre.^ - Die beiden Lindenblät ter deuten einerseits auf den Namen der Ortschaft Lindach/ andererseits auf die ländliche Struktur der Gemeinde.^ - Die heraldische Spitze erinnert in vereinfach ter Form an den Inihaibuchstaben A des Gemeindenamens/ soll aber auch als symbolisches Dach AUhaming als (Pendler-)Wohngemeinde im industriali sierten Linzer Zentralraum kennzeich nen.® - Entwurf des Wappens; Herbert Erich Baumert, Linz. ' Kundmachung: LGBI. für OÖ. 68/1991. ^ Schaller, im 15. Jahrhundert gebräuchliche Sturmhaube mit beweglichem oder festem Nackenschutz sowie aufklappbarem Visier. - H. Kühnel (Hrsg.), Bildwörterbuch der Kleidung und Rüstung. Kröners Taschenausgabe, Bd. 453 (1992), S. 107, 218 f. ^ Zahlreiche Darstellungen bedeutender Künstler der Renaissance und später der Barockzeit zei gen den Heiligen nach der im 12. Jahrhundert entstandenen Legende als ritterlichen Kämpfer gegen das Böse; sein Drachenkampf blieb als Symbol bestehen. - G. Richter u. a., Lexikon der Kunstmotive; Antike und christliche Welt (1987), S. Höf. R. Ardelt, Pfarrpatrozinien. Atlas von Ober österreich, Kartenblatt 65; Erläuterungsband 4 (1971), S. 197. - Im Zuge der josephinischen Ffarr-Regulierung auf Betreiben von Kreisamt und Landeshauptmannschaft bereits mit Hof dekret vom 6. März 1784 als Lokalie errichtet. - H. Ferihumer, Erläuterungen zum Historischen Atlas der Alpenländer II/7 (1956), S. 395. Oberösterreichischer Amtskalender 1992/93, Ortsverzeichnis S. 48*. - 1312 „Lintech" in einer Ubergabsurkunde Heinrichs von Volkenstorf an das Kloster Gleink (OÖUB, Bd. 5 [1868], S. 82). „Lindach/Lintach" = ein Platz, wo meh rere Linden stehen. - J. A. Schmeller, Bayeri sches Wörterbuch, Bd. 1 (1872), Sp. 1488. „Waldarme Ackergemeinde". - H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Gemeinden. At las von Oberösterreich, Erläuterungsband zur zweiten Lieferung (1960), Anhang, S. 211. 1277 „Chunradus de alhalming" als Zeuge in ei nem Vergleich zwischen dem Propst zu Ranshofen und Conrad v. Aichberg vom 10. Jänner; Urkundenbuch für die Geschichte des Benedik tinerstiftes Kremsmünster, bearb. von Theode rich Hagn (1852), S. 136, nr. 115. - Vom Perso nennamen Adelhelm. - K. Schiffmann, Histori sches Ortsnamen-Lexikon des Landes Ober österreich, Bd. 3 (1940), S. 22. O. Lackinger, Pendelwanderung in Linz-Land - Der Bezirk und seine 22 Gemeinden (1989), S. 41 ff. Atzesberg, Pol. Bez. Rofirbacli Gemeindewappen: In Blau auf silbernem Hü gel, darin drei grüne, eins zu zwei gestellte Tan nen, von denen die Spitze der obersten über den Hügel hinausragt, die goldene Ost-Fassade der Ameisbergwarte. Gemeindefarben: Gelb-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 28. Dezember 1988 festgesetzten
Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 3. April I989d Die über Initiative des oberösterrei chischen Mundartdichters und Pfarrers von Putzleinsdorf, Norbert Hanrieder, und des Bezirksrichters von Lembach, Dr. Moritz Scheibl, auf dem 940 Meter hohen Ameisberg errichtete Aussichts warte wurde am 23. September 1903 er öffnet.^ Der 24 Meter hohe Turm aus Granitsteinen bietet einen weiten Rund blick über die Hügellandschaft des obe ren Mühlviertels bis zu den Höhen des Böhmerwaldes im Norden und zur Al penkette im Süden.^ - Entwurf des Wap pens: Vitus Ecker, St. Martin i. M. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 30/1989. ^ Linzer Volksblatt Nr. 221/1903. - Am 27. August 1989 konnte die Anlage nach gründlicher Reno vierung und Beseitigung der im Zweiten Welt krieg und der nachfolgenden russischen Besat zung sowie durch Witterungseinflüsse entstan denen Schäden offiziell wieder der Benützung übergeben werden. ' Ausführlich dazu: V. u. J. Ecker. 90 Jahre Ameis bergwarte 1902-1992 (Eigenverlag der Ge meinde). - Eine am 30. April 1992 ausgegebene Sonderpostmarke zum Nennwert von S 5,50 zeigt neben dem Porträt Norbert Hanrieders auch die Ameisbergwarte. Auberg, Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: In Grün zwei schrägge kreuzte Fahnen an schwarzen Stangen; die linke goldene Fahne mit einer grünen Hopfenrehe mit einem Blatt und vier Dolden, die rechte silberne Fahne mit einem durchgehenden roten Kreuz. Gemeindefarhen: Grün-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 12. April 1991 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 6. Mai 1991.^ Die Fahnenbilder unterstreichen wirtschaftliche und kirchliche Belange der Gemeinde: Die Hopfenrebe würdigt Auberg als das größte Anbaugebiet im Mühlviertel des für die Biererzeugung neben der Gerste wichtigsten Rohstof fes.^ Die Kreuzfahne nimmt Bezug auf die dem heiligen Georg^ geweihte Filial kirche Hollerberg.^ - Entwurf des Wap pens: Egon Gonrad Ellrichshausen. ^ Kundmachung: LGBl. für OÖ. 64/1991. ^ Der Hopfenanbau erlebte im Mühlviertel nach dem Zweiten Weltkrieg einen neuen Auf schwung. - Zur Wiederbelebung des Hopfen anbaues in Oberösterreich (Stellungnahme der Landwirtschaftskammer): OÖ. Nachrichten Nr. 41/1950. - Georg Engleder aus Auberg war der erste Obmann der 1951 gegründeten Hop fenanbaugenossenschaft. Die Qualität des oberösterreichischen Hopfens zählt zur Welt spitzenklasse. - A. Hoffmann, Bodennutzung und Pflanzenbau. OÖ. Bauernland - Entwick lungsgeschichte seiner Land- und Forstwirt schaft (1974), S. 260 f.; J. Gusenleitner, Ge schichte des Hopfenanbaues im Mühlviertel. Blickpunkte, Kulturzeitschrift Oberösterreich 1/1992, S. 56 ff. ^ Die weiße Fahne mit dem roten Kreuz als Sinn bild des kämpferischen Heiligen, Symbol des Sieges über die Mächte der Finsternis. - G. Heinz-Mohr, Lexikon der Symbole, Bilder und Zeichen der christlichen Kunst (6. Aufl. 1981), S. 99. Georg mit Kreuzfahne, Miniatur aus ei nem Gebetbuch, um 1500. S. Braunfeld-Esche, Sankt Georg - Legende, Verehrung, Symbol (München 1976), Abb. 139, S. 146. " Der landesfürstliche Pfleger der (ehemaligen) Burg Schönberg, Hans Hollerberger, erbaute auf dem Hollerberg, einer alten Kultstätte, die heutige Georgskirche, die 1462 vom Passauer Bischof Sigmund geweiht wurde. Derzeit Filial kirche (Kaplanei) der Pfarre St. Peter am Wim berg. - H. Ferihumer, Erläuterungen zum Histo rischen Atlas der Alpenländer II/7 (1956), S. 288. - F. Linninger, Reichgottesarbeit in der Heimat, Aus der Geschichte der Florianer Pfarren (1954), S. 80.
Bachmaiming, Pol. Bez. Wels-Land Gemeindewappen: Von Grün und Rot geteilt durch einen silbernen, schräglinken Wellenhalken, hegleitet nach der Figur oben von einer gol denen Ähre, unten von einem goldenen Schlüs sel mit doppeltem Bart und einem Kreuz im Griff. Gemeindefarhen: Rot-Gelb-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 26. Februar 1988 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 21. November 1988.^ Das durchgehende, schräge Wellen band betont den „Bach"-Namen des Or tes,^ die Getreideähre im grünen Feld er klärt den landwirtschaftlichen Gharakter der Gemeinde,^ der Kirchenschlüssel ist eine Reminiszenz an die 927 urkundlich bezeugte Ubergabe der „capellam ad Pahmannon" mit sämtlichen dazugehö rigen Gütern an den Erzbischof von Salzburg, Odalbert, und seinem Vogt Reginbert." - Entwurf des Wappens: FFerbert Erich Baumert, Linz. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 74/1988. ^ Bereits im ersten Jahrhundert (um 788) „Pachmanna" in den Braves Notitiae; ca. 790 „Fahmann villula" (= kleines Landgut) in den Salz burger Notitia Arnonis. - Salzburger UB, Bd. 1 (1910), S. 42 bzw. 5. - 1203 wird in der Vita et miracula Adalberonis (Stiftsbibliothek Lam bach, Handschrift L IV) erstmals die „ecclesia sancti Laurenhi in Pachmanen" genannt. - E. Trinks, Die Gründungsurkunden und Anfänge des Benediktinerklosters Lambach. Jahrbuch OÖ. Musealverein, Bd. 83 (1930), S. 121. - 1414 Personenname „Fachmann": K. Schiffmann, OÖ. Stiftsurbare. Lambach. Bd. 1 (1912), S. 14, nr. 47. ' „Waldarme Ackergemeinde". - H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Gemeinden. At las von Oberösterreich. Erläuterungsband zur zweiten Lieferung (1960), Anhang, S. 217; Ge treideanbau nach dem Zweiten Weltkrieg: Win terweizen 1945: 52 ha, 1986: 153 ha; Winterger ste: 1945:1,5 ha, 1986: 62 ha; Körnermais: 1945: 0,1 ha, 1986: 145 ha (Festschrift der Gemeinde Bachmanning 1989: Landwirtschaft in Zahlen, S. 53). H. Ferihumer, Erläuterungen zum Historischen Atlas der Alpenländer II/7 (1956), S. 256. - Salz burger UB, Bd. 1 (1910), S. 70, nr. 3 (= Codex Odalberti). Brack-Waasen, Pol. Bez. Grieskirchen Gemeindewappen: Geteilt; oben in Gold ein schwarzer, rot bezungter, wachsender Steinbock, unten in Blau drei silberne, zwei zu eins ge stellte Ringe. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 10. Dezember 1987 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 29. Februar 1988.^ Zwei Herrschaftsembleme einstiger Besitzer des ehemaligen Wasserschlos ses Bruck bestimmen in gelungener Ver bindung das Wappen der Gemeinde: Der aus der unteren blauen Schildhälfte wachsende Steinbock ist das Stamm wappen des Grafengeschlechtes der Strattmann,^ die drei Ringe der 1493 mit Hanns im Mannesstamm ausgestorbe nen, aus Bayern stammenden Vatershaimer.^ - Entwurf des Wappens: Hermine Stelzer, Beuerbach. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 16/1988. ^ Am 20. März 1684 erwarb der aus Dänemark stammende Obersthofkanzler Theodor Hein rich Strattmann um 170.000 Gulden von Kaiser Leopold 1. die vier Jahre zuvor dem Hofkam merpräsidenten Georg Graf Sinzendorf entzo gene Herrschaft Beuerbach mit Bruck a. d. Aschach, wozu er später auch Spattenbrunn an
sich brachte; sein Sohn Heinrich Johann Franz erweiterte 1696 die Herrschaft um den Sitz Steegen. - A. Starkenfels / ]. Kirnbauer, Ober österreichischer Adel (Wappenbuch Siebma cher, Bd. 4, Ab. 5, 1885-1904), S. 410 f., Tf. 105. Hanns Vatershaimer, Pfleger zu Erlach, war auch Starhembergischer Lehensnehmer zu „Pruck auf der Aschach". Durch die Heirat sei ner Tochter Barbara kam der Sitz 1493 an deren Ehemann Wolfgang Herleinsperger zu Tann berg. - OÖLA, HA Eferding, StarhembergerUrkunde Nr. 1948. A. Starkenfels wie Anm. 2, S. 528 f., Tf. 119. - Erste nachweisbare Siegel führung: Wolfgang Vatershaimer, Pfleger und Richter in Erlach, 1449 Dezember 4 (OÖLA, HA Eferding, Starhemberger-Urkunde Nr. 1287. Siegelkatalog Grabherr). H. E. Baumert / G. Grüll, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Bd. 2, Innviertel und Alpenvorland (2. Aufl., 1985), S. 79. Kirchdorf am Itm, Pol. Bez. Ried i. I. Gemeindewappen: Durch einen blauen, von sil bernen Wellenleisten gesäumten Wellenbalken erniedrigt geteilt; oben in Silber in der linken Schildhälfte drei grüne Stufen, begleitet von drei roten, zwei zu eins gestellten heraldischen Ro sen, unten Grün. Gemeindefarben: Grün-Weiß-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 22. August 1991 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 21. Oktober 1991.^ Der Stufenschnitt über dem Wellen balken deutet auf die vom Kalk- und Ur gesteinsgeröll über Schlier und Mergel gebildete „Stufenlandschaft" der Ge meinde am Inn aus der jüngeren (Würm) und der vorletzten Eiszeit (Riß) mit der Vorstufe, der Nieder- und der Hochterrasse.^ - Die drei Rosen sind dem Ge schlechterwappen der Mautner aus Burghausen^ entnommen, die von 1300 bis 1525 im Lehenbesitz des Schlosses Katzenberg^ waren. - Entwurf des Wap pens ; Herbert Erich Baumert, Linz. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 136/1991. ^ H. Kohl, Naturräumliche Gliederung. Atlas von Oberösterreich, Erläuterungsband zur zweiten Lieferung, Kartenblätter 21, 22 (1960), S. 12. ' G. A. Seyler, Abgestorbener Bayerischer Adel (Wappenbuch Siebmacher, Bd. 6, Abt. 1, Teil 1, 1884), S. 162, Tf. 16: Hier im roten Schild drei silberne Rosen schräg hintereinander; so auch im Siegel des „Friderici mvtarii purchvsen" an einer Urkunde vom 31. März 1350 (OÖLA, Diplomatar VII/3). In Farbe: Wappen des Wilhalm Mawtt' von Chacz(e)np(er)ig, Bruderschafts buch von St. Christoph auf dem Arlberg 1394 bis ca. 1430 (Hs. HHSTA Wien, fol. 195"). " H. E. Baumert / G. Grüll, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Bd. 2, Innviertel und Alpen vorland (2. Aufl., 1985), S. 41 f. Mayrhof, Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: In Grün ein rotes, zwei flügeliges, geschlossenes Hoftor mit silbernem Torbogen. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 24. April 1991 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 10. Juni 1991.1 Das mit granitenem Steingewände eingefaßte Rundbogen-Hoftor weist „sprechend" in erster Linie auf den be reits im 14. Jahrhundert aufscheinenden Ortsnamen Mayrhof,^ ist aber auch Sinnbild für die bäuerliche Struktur der im nördlichen Innviertier Hügelland ge legenen Gemeinde.! _ p)jg zwei Torflügel symbolisieren die Zugehörigkeit von Mayrhof zu zwei Schulsprengeln, zwei Postämtern und zwei Pfarren. - Entwurf des Wappens: Horst Stein jun.
' Kundmachung; LGBl. für OÖ. 79/1991. ^ Um 1342: „De curia Mairhofe" im Urbar des domkapitelschen Innbruckamtes. - A. Maid hof, Die Passauer Urbare, Bd. 2 (1939), S. 186 f. ^ „Waldarme Ackergemeinde". - H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Gemeinden. At las von Oberösterreich, Erläuterungsband zur zweiten Lieferung (1960), Anhang, S. 214. Moosbach, Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: In Grün über einem silber nen, mit einer blauen Wellenleiste belegten, lin ken Flankenschräglinksbalken eine goldene Trollblume mit goldenem Stiel und zwei golde nen Blättern. Gemeindefarben: Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rai: am 25. Oktober 1990 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 21. Jänner 1991.^ Die beiden Wellenlinien beziehen sich auf den Moosbach und den Loch bach, die sich im Gemeindegebiet verei nigen.^ Der Moosbach ist auch das Syn onym für den Gemeindenamen.^ - Die zu den Hahnenfußgewächsen zählende, in Oberösterreich „teilweise geschützte" dottergelbe Trollblume (Trollius europaeus)^ bekräftigt die noch intakte Um welt in der Gemeinde. - Entwurf des Wappens: Wilhelm Prenninger, Obern berg am Inn. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 32/1991. ^ Ca. 1563 „Inter haec rivus Mospach interlabitur" in Philipp Apians Topographie von Bayern. - F. u. M. Dotter (Bearb.), Der Inn und seine Zu flüsse. Hydronyma Germaniae, Reihe A, Lfg. 14 (1987), S. 272. ^ Urkundlich seit dem Ende des 11. Jahrhunderts nachgewiesen: ca. 1070 „Mosepach" (= Bach durch feuchtes, versumpftes Wiesengebiet) im Codex traditionum monasterii Ranshofensis. - OÖUB Bd. 1 (1852), S. 215, nr. 32. Oberösterreichisches Natur- und Landschafts schutzgesetz 1982, Verordnung der oö. Landes regierung vom 20. Dezember 1982, LGBl. für OÖ. 106/1982. Oberschlierbach, Pol. Bez. Kirchdorf a. d. Krems Gemeindewappen: In Silber über einem schwar zen Kohlenmeiler mit kleiner roter Öffnung, aus dem rote Flammen züngeln, ein Regenbogen. Gemeindefarben: Grün-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 7. März 1990 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 7. Mai 1990.^ Der Rundmeiler macht auf die einst blühende Erwerbsquelle in der Ge meinde aufmerksam, war doch der Köh ler neben dem Jäger, Holzknecht und Flößer eine der vier typischen Gestalten des Alpenvorlandes.^ Er lieferte die Holzkohle, die für die Sensenerzeugung notwendig war.^ In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor die Köhlerei rasch an Bedeutung; mit der Verwen dung mineralischer Kohle eröffneten sich billigere Möglichkeiten für die Ener gieversorgung der Sensenhämmer.^ - Der Regenbogen unterstreicht die natur belassene Erholungslandschaft der Grünlandgemeinde im Voralpenland.' - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 33/1990. ^ L. Aigner, Besuch beim Köhler, Heimatkunde des Bezirkes Kirchdorf, Bd. 3 (1938/39), S. 505 ff. ^ Die blauen Sensen. Sozial- und Wirtschaftsge schichte der Sensenschmiedezunft zu Kirch-
dorf-Micheldorf bis zur Mitte des 18. Jahrhun derts, Forschungen zur Geschichte Oberöster reichs, Bd. 9 (1966), S. 111-119. ^ Dazu: A. Pühringer, Die Scharnsteiner Eisen werke in ihren Anfängen bis 1870. Linzer Schriften zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (1991), S. 11. ' 54 Prozent landwirtschaftlich, 44 Prozent forst wirtschaftlich genützt. - H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Gemeinden. Atlas von Oberösterreich, Erläuterungsband zur zweiten Lieferung (1960), Anhang, S. 211. Rottenbach, Pol. Bez. Grieskirchen Gemeindewappen: In Gold ein roter Wellenbal ken; oben daraus wachsend drei schwarze, fä cherförmig angeordnete Kleeblätter, unten eine schwarze, nach oben geöffnete Mondsichel mit Kleeblattenden. Gemeindefarben: Rot-Gelb-Schwarz Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 14. April 1988 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 5. September 1988.^ Das Gemeindewappen von Rotten bach ist eine Kombination von zwei Herrschaftsemblemen als Begleitung des dem Ort namengebenden „Roten Baches'V Oben die drei fächerförmig ge stellten Kleeblätter aus dem Wappen der Wiellinger,^ die ein Jahrhundert lang, von 1679 bis 1766, Inhaber des Wasser schlosses Innersee waren;" unten die mit Kleeblattenden versehene, aufgewendete Mondsichel des bereits 1286 urkundlich bekannten Geschlechtes der Innerseer,' deren erstmals 1301 erwähnter Stamm sitz bis ins vierte Viertel des 16. Jahrhun derts im Familienbesitz war.^ - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Kundmachung: LGBl. für OÖ. 56/1988. Ga. 1130 „rottinbach" im Godex traditionum monasterii Garstensis. - OÖUB, Bd. 1 (1852), S. 118, nr. 5; 1143 Oktober 26 „Rotenbach", Ur kunde des Passauer Bischofs Reginbert betref fend die Übernahme der Kirche in Vöcklabruck. - OÖUB, Bd. 2 (1856), S. 208, nr. 141. „In Blau über rotem Schildfuß ein goldener Dreiberg, besteckt mit drei goldenen Kleeblät tern." - A. Starkenfels / J. Kirnbauer, Oberöster reichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher, Bd. 4, Abt. 5,1885-1904), S. 646, Tf. 130. Herbert Erich Baumert / G. Grüll, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Bd. 2, Innviertel und Alpenvorland (2. Aufl., 1985), S. 90. Wie Anmerkung 3, S. 142, Tf. 41. Wie Anmerkung 4. St. Florian am Inn, Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Von Grün und Rot durch drei Wellenleisten, die äußeren silbern, die mitt lere rot, erniedrigt geteilt; oben ein silberner Mühlstein mit einem goldenen, anstoßenden Endrautenkreuz in der grünen, quadratischen und auf der Spitze stehenden Höhlung. Gemeindefarben: Gelb-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 18. April 1988 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 13. Juni 1988." Der mit einem Kreuz im Auge verse hene Mühlstein erinnert an das Marty rium des Ortsnamens- und Pfarrpatrons^ und verweist gleichzeihg auf die Granitindustrie^ sowie die Mühlenwirt schaft in der Gemeinde. - Die Doppelwellenleisten beziehen sich auf die Lage an den Flüssen Inn und Pram. - Entwurf des Wappens: Günter Pichler, St. Florian am Inn. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 44/1988. ^ Florianus, hoher Beamter der römischen Zivil-
Verwaltung (Exprincipe offizii praesidis) in der Provinz Ufernoricum, wurde wegen seines Be kenntnisses zum christlichen Glauben im Jahre 304 in Lauriacum/Enns zum Tode verurteilt und mit einem großen Stein um den Hals von der Brücke in den Fluß gestürzt. - Dazu: W. Neu müller OSB, Der heilige Florian und seine „Passio". Mitteilungen d. OÖLA, Bd. 10 (1971), S. 1-35. - Altes Patrozinium, urkundlich erst mals um 1150/1160 in den Traditionen der Pas sauer Kirche, Codex quintus - OÖUB 1 (1852), S. 508, nr. 4: „Wihenflorian" (wihen vom mhd. wich = heilig. - K. Schiffmann, Historisches Ortsnamenlexikon des Landes Oberösterreich, Bd. 3 [1940], S. 393). - St. Florian war die Mut terkirche, dann ab 1307 Filiale von Schärding, seit 1784 wieder eigene Pfarre. - F. Weidenholzer. Die Kirchenpatrozinien des Innviertels. Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz, Ig. 7 (1991/92), S. 25. R. Kropf, Die Entwicklung von Bergbau und In dustrie in Oberösterreich (III). OO. Heimatblät ter, Ig. 27 (1973), H. 3/4, S. 184 ff., 191; ders., Oberösterr. Industrie (1873-1938). Ökono misch-strukturelle Aspekte einer regionalen In dustrieentwicklung. Linzer Schriften zur Sozialund Wirtschaftsgeschichte, Bd. 3 (1981), S. 33, 211 ff. heutigen Gemeinde verbundenen Herr schaftssitze Eschelberg und Rottenegg: Die auf einem steil zu den Eschelbächen abfallenden Höhenrücken erbaute Burg ist erstmals 1209 urkundlich faßbar als Besitz des Hainricus des Esilberch, An gehöriger des Adelsgeschlechtes der Traun, Lehenmann der bayerischen Gra fen von Leonberg.^ Für die Feste Rotten egg, auf einer Felsnase oberhalb der Ein mündung der Kleinen in die Große Rodl gelegen, erscheinen 1285 die Brüder Chunrat und Sighart die Biber von Rotenek.^ Die Starhemberger Grafen Kon rad Balthasar bzw. Thomas Gundacker erwarben 1647 Eschelberg bzw. 1712 Rottenegg, womit sich in der Folge beide Herrschaften durch zwei Jahrhunderte, bis 1936, in einer Hand befanden. - Das weißrote „Florianer Kreuz" weist St. Gotthard als eine dem Stift inkorpo rierte Pfarre aus.^ - Entwurf des Wap pens: Herbert Erich Baumert, Linz. St. Gotthard im Mühlkreis, Pol. Bez. Urfahr-Umgebung Gemeindewappen: Von Rot und Gold gespalten durch einen Pfahl, der von Silber und Rot ge spalten und mit einem geradarmigen Tatzen kreuz in gewechselten Farben belegt ist; beider seits auf grünen Felsen je ein Zinnenturm, rechts ein silberner, links ein roter, mit zwei durchbrochenen Fenstern übereinander. Gemeindefarben: Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 22. Dezember 1987 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 29. Februar 1988.^ Die beiden Burgtürme nehmen Be zug auf die eng mit der Geschichte der ^ Kundmachung: LGBl. für OÖ. 15/1988. ^ H. E. Baumert / G. Grüll, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Bd. 1, Mühlviertel und Linz (3. Aufl., 1988), S. 83 f. ' Wie Anm. 2, S. 84f. F. Linninger, Reichgottesarbeit in der Heimat. Aus der Geschichte Florianer Pfarren (1954), S. 69 ff. Pfarre seit 1714; Bestätigung des Pas sauer Bischofs vom 10. September. - Ordina riatsarchiv Linz, St. Gotthard, Fasz. 94. - Erstes Auftreten des gespaltenen Florianikreuzwappens im Missale Heinrichs von Marbach aus dem Jahre 1306/10. Stiftsbibliothek St. Florian, Codex Sancti Floriani (Hs. III/205A, Deckfar ben-Miniatur fol. 98"). - Österr. Kunsttopogra phie, Bd. XLVIII. Die Kunstsammlungen des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Florian (1988), S. 42. - Abb. in: G. Schmidt, Die Malschule von St. Florian, Forschungen zur Geschichte Ober österreichs, Bd. 7 (1962), Tf. 36, Abb. 36b. - J. Hollnsteiner CanRL, Das Stiftswappen von St. Florian - Eine heraldisch-historische Studie. Mitteilungen des OÖ. Landesarchivs, Bd. 3 (Festschrift Ignaz Zibermayr, 1954), S. 74 ff.
Sattledt, Pol. Bez. Wels-Land Gemeindewappen: In Grün ein goldenes Pfeil spitzkreuz. Gemeindefarben: Grün-Gelh-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 14. März 1989 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 24. April 1989.^ Das markante, piktogrammartige Wappenbild nimmt Bezug auf die zen trale Lage Sattledts als bedeutender Ver kehrsknotenpunkt im oberösterreichi schen Voralpenland. Schon zur Römer zeit führte die „Pyhrnstraße" - die antike Verbindung der Provinz Noricum mit dem italischen Mutterland - von Ovilava/Wels nach Virunum-Aquileia hier vorbei.^ - Vor einhundert Jahren wurde durch den Bau der Almtal-Eisenbahnli nie Sattledt mit dem europäischen Schienennetz verbunden.^ Die An schlußstelle „Sattledt" der Westautobahn AI Wien-Linz-Salzburg^ brachte die di rekte Abfahrt zu den Bundesstraßen 138 (Wels-Kirchdorf-Pyhrnpaß) und 122 (nach Kremsmünster-Steyr). Mit dem (geplanten) Vollausbau des „Voralpen kreuzes" wird die von der A 8 (Innkreis autobahn) in Wels ausgehende, über Kirchdorf-Windischgarsten in die Stei ermark führende A9 (Pyhrnautobahn) mit der Al verbunden. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 33/1989. ^ H. Jandaurek, Oberösterreichische Altstraßen - Die Straßen der Römer. Schriftenreihe der oö. Landesbaudirektion, Bd. 10 (1951), S. 154 ff. ^ Inbetriebnahme der Strecke Wels-Sattledt (-Rohr) am 19. November 1893, Sattledt-Grünau am 23. Mai 1901. - F. Aschauer, Oberöster reichs Eisenbahnen. Geschichte des Schienen verkehrs im ältesten Eisenbahnland Öster reichs. Schriftenreihe der oö. Landesbaudirek tion, Bd. 18 (1964), S. 76 ff. Verkehrsübergabe der Autobahnbauabschnitte Ennsdorf-Sattledt im Dezember 1958 und Sattledt-Vorchdorf im August 1960. - R. Lehr, Landeschronik Oberösterreich (1987), S. 391, 396. Schardenberg, Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Uber grünem, von einer gol denen Leiste gesäumten Dreiberg von Blau und Rot durch einen silbernen, mit einem schwarzen Pilgerstab mit goldenem Knauf und goldenem Ring belegten Balken schräggeteilt: oben eine goldene heraldische Lilie, daraus wachsend ein goldenes Patriarchenhochkreuz mit Kleeblatt enden, unten eine goldene, gestürzte Pflugschar. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 23. August 1990 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 19. November 1990.' Der heraldische Dreiberg im Schild fuß betont den auf die Lage der Ge meinde deutenden Ortsnamen.^ - Die mit einem Kreuz besteckte Lilie steht als Symbol für die 1949/51 auf der flöhe des Fronwaldes erbaute, der Muttergottes von Fatima geweihte Wallfahrtskirche.^ - Der Pilgerstab erinnert an den hl. Seve rin,^ der einer Legende nach auf dem noch heute „fleiden- oder Opferstein" genannten Felsblock zu einer hier ver sammelten Menge gepredigt und das Kreuz als Siegeszeichen des christlichen Glaubens aufgerichtet haben solD - Die Pflugschar bezeichnet den ruralen Cha rakter der Gemeinde.^ - Entwurf des Wappens: Matthias Huber, Scharden berg. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 93/1990.
Ca. 1130 „Scartenperge" im Codex traditionum monasterii Formbacensis. - OÖUB, Bd. 1 (1852), S. 648, nr. 68. 1188 „Schartenperc" in ei ner Urkunde des Passauer Bischofs Diepold vom 14. August. OÖUB, Bd. 2 (1856), S. 412, nr. 281. Kirche mit wuchtigem Lichtturm, Säulenum gang und Freialtar, nach Plänen des Linzer Ar chitekten Hans Foschum. - Wallfahrten an den 13. Monatstagen von Mai bis Oktober. - H. u. F. Schober, Kapelle, Kirche, Gnadenbild. Ein kunstgeschichtlicher und volkskundlicher Füh rer zu den Wallfahrtsstätten in Oberösterreich (1972), S. 190 ff. - Die Lilie galt in der mittelal terlichen Mystik als Zeichen der makellosen Reinheit, Unschuld und unberührten Jungfräu lichkeit. - G. Heinz-Mohr, Lexikon der Sym bole. Bilder und Zeichen der christlichen Kunst (6. Aufl., 1981), S. 188 f. Severin lebte im 5. Jahrhundert und gilt wegen seines Wirkens in den stürmischen Tagen des bewegten Jahrhunderts zwischen Römerzeit und Völkerwanderung als der „Apostel Ufernoricums". - Dazu: R. Zinnhobler, Der heilige Severin. Sein Leben und seine Verehrung (1982); insbesondere zeigen die Abb. 21 und 55 den Heiligen in Pilgertracht mit Buch und Stab in den Händen (Holzstatuen aus der Pfarre St. Severin/Passau-Innstadt, spätgotisch, um 1450 bzw. 1470). - Rudolf Zinnhobler, Kirche in Oberösterreich (1). Von den Anfängen bis zur Wende des 1. Jahrtausends (1992), S. 22 ff. G. Feichtenschlager / O. Maier (Hrsg.), D' Innviertler Roas - Ein Heimatbuch des Innviertels (1952), S. 371 ff. „Gemischte Acker-Grünland-Gemeinde" in der nördlichen Grenzecke des Innviertels. - H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Ge meinden. Atlas von Oberösterreich, Erläute rungsband zur zweiten Lieferung (1960), An hang, S. 214. Steegen, Pol. Bez. Grieskirchen Gemeindewappen: In Grün drei silberne, eins zu zwei gestellte Hufeisen, darüber ein goldener, erhöhter, schräglinker Steg. Gemeindefarben: Grün-Gelb Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 20. März 1989 festgesetzten Ge meindefarben durch BeschluiS der ober österreichischen Landesregierung vom 22. Mai 1989.1 Der schräg in den Wappenschild ge stellte „Steg" versteht sich in volksethymologischer Auslegung als Andeutung auf den Gemeindenamen.^ - Die drei Hufeisen sind dem Wappen der Eisterer entnommen,^ die von 1826 bis 1930 Be sitzer des Steegerhofes waren.^ Ebenso dokumentiert sich Steegen als reine Landgemeinde im Hausruckviertier Hü gelland.' - Entwurf des Wappens; Her mine Stelzer, Feuerbach. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 38/1989. ^ 13. Jahrhundert: „Stegen". Die Passauer Urbare, Bd. 1, Die Urbare des Hochstiftes im 13. und 14. Jahrhundert, bearbeitet von A. Maidhof (1933), S. 265; „in Stegen" im Urbar des ehemaligen Stiftes Formbach vom Jahre 1338 (Bayer. HSTA München). - „Stegen" im Urbar der Herrschaft Schaunberg aus dem Jahre 1371 (StiA. St. Flo rian), fol. 52. ' Das Wappen der Eisterer ist auf einem Notgeld schein der Gemeinde aus dem Jahre 1920 zu se hen. Dort stehen die drei Hufeisen in einem Schrägbalken der Figur nach untereinander. - Johann Nep. Eisterer (1854-1931) war als christ lich-sozialer Politiker von 1906 bzw. 1907 bis 1918 Reichsratsabgeordneter und Abgeordne ter zum oberösterreichischen Landtag. - H. Slapnicka, Oberösterreich - Die politische Füh rungsschicht 1918-1938. Beiträge zur Zeitge schichte Oberösterreichs, Bd. 3 (1976), S. 73. * Ehemaliger Freisitz Steegen. - 1930 vermachte Johann Eisterer den von seinem Vater übernom menen Steegerhof dem Diözesan-Hilfsfonds. Seit 1957 „Piusheim" mit Landes-Sonderschule für Schwerstbehinderte Kinder. - H. E. Bau mert / G. Grüll, Burgen und Schlösser in Ober österreich, Bd. 2, Innviertel und Alpenvorland (2. Aufl., 1985), S. 93. - H. Schober, Burgen und Herrschaften. Bez.-Heimatbuch Grieskirchen (1982), S. 38. ^ „Waldarme Ackergemeinde". - H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Gemeinden. At las von Oberösterreich, Erläuterungsband zur zweiten Lieferung (1960), Anhang, S. 210.
Tollet, Pol. Bez. Grieskirchen Gemeindewappen: Schräggekilt; oben in Gold ein schwarzer, rot bewehrter Hahn mit rotem Kamm und roten Kinnlappen, unten in Rot ein goldenes Rad mit sechs Pflugmessern (Sech) als Speichen. Gemeindefarben: Rot-Gelb-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rai: am 13. Juli 1989 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom 18. September 1989.^ Der Hahn im oberen Feld ist dem Wappen des elften Linzer Diözesanbischofs Franciscus Salesius Zauner ent nommen/ der am 11. Dezember 1904 in der Ortschaft Oberwödling geboren wurde; das Rad im unteren Feld deutet auf Österreichs einziges Wagnereimuseum in Tollet. - Die Pflugmesser sind das Stammwappen der Jörger/ die über zweieinhalb Jahrhunderte Besitzer und Bauherrn des neuen Schlosses Tollet^ waren. - Beide Embleme erklären außer dem die bäuerliche Struktur der im fruchtbaren Hausruckviertier Hügelland gelegenen Gemeinde.® - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 66/1989. ^ H. E. Baumert, Die Wappen der Linzer Bischöfe. Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1981 (1982), S. 107f. ^ A. Starkenfels / ]. Kirnbauer, Oberösterreichi scher Adel (Wappenbuch Siebmacher, Bd. 4, Abt. 5, 1885-1904), S. 143, Tf. 41; Wappen von Silber und Schwarz gespalten mit zwei aufrecht stehenden, mit den Schneiden auswärts gekehr ten Pflugmessern in gewechselten Farben. - Al tester Siegelnachweis: Ulrich II. und Helm hart IV., 1351 Dez. 6, OÖLA, Diplomatar, Bd. VII, 2 (Adelskartei Grabherr). '' H. E. Baumert / G. Grüll, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Bd. 2, Innviertel und Alpen vorland (2. Aufl., 1985), S. 93 ff. „Waldarme Ackergemeinde". - H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Gemeinden. At las von Oberösterreich, Erläuterungsband zur zweiten Lieferung (1960), Anhang, S. 210. Überackem, Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: In Grün eine silberne Wel lenleiste; oben ein goldenes Ort, unten ein golde ner, querrechtshin gestellter Schlüssel. Gemeindefarben: Grün-Gelb Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 10. Oktober 1989 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 19. März 1990.^ Die das Wappen teilenden Wellen weisen auf die Situierung der Gemeinde am rechten Ufer der Salzach, die schließ lich in den von Bayern kommenden Inn (Stausee zum Kraftwerk SimbachBraunau) mündet. - Das goldene „Ort" am oberen Schildrand steht als Wappen der Überackerer,^ die hier ihren Stamm sitz hatten.® - Der Schlüssel kennzeich net als Attribut des hl. Petrus'' den Pa tron der Pfarre.® Die grüne Schildfarbe bekräftigt den bedeutenden Waldanteil - den höchsten im Bezirk - mit 78 Prozent der Gemeindefläche (Unterer Weilhartsforst).® - Entwurf des Wappens: Hubert Götzendorfer, Überackern. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 24/1990. ^ A. Starkenfels / J. Kirnbauer, Oberösterreichi scher Adel (Wappenbuch Siebmacher, Bd. 4, Abt. 5, 1885-1904), S. 521 ff., Tf. 188; dort das goldene Ort in Rot! - Erster Siegelnachweis: Peter Vberakcher, Techanntt und Obrister Ambtman zw Mawttarn, 1467 April 29. StiA Kremsmünster, Urk.-Reihe (Siegelkatalog Grabherr, OÖLA). ' Erdwerk des Sitzes der Überackerer in der Katastralgemeinde Überackern beim Bauernhaus
Brauerlechner. - N. Grabherr, Historisch-topo graphisches Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs (1975), S. 15. - Ca. 1110 „liber homo nomine Otto de Uberachin" im Codex traditionum monasterii Ranshofensis. - OÖUB, Bd. 1 (1852), S. 213. Nach Matthäus 16, 17-19 erhielt der „Apostel fürst" Petrus von Christus als sein Nachfolger und Statthalter auf Erden die „Schlüssel des Himmelreiches" mit der Binde- und Ldsegewalt. Bilddarstellungen dazu bereits im Evangeliar Heinrichs III., 1043/46 (Escorial Madrid). - H. Sachs u.a.. Erklärendes Wörterbuch zur christ lichen Kunst (o.J.), S. 306. Früh bezeugte Peterskirche in „Uparach" zwi schen 748 und 788. Aufzeichnungen über Schenkungen der Herzöge Hugbert und Tassilo im Bereich von Alz, Salzach und Inn: Die Bi schöflichen Traditionen des Hochstiftes Passau, HS im Bayer. HSTA, München. - F. Weidenholzer. Die Kirchenpatrozinien des Innviertels. Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz, Jg. 7 (1991/92), insbes. Seiten 25 ff., 67. A. Pusch / H. Richter, Wald- und Forstwirt schaft. Der Bezirk Braunau am Inn (1974), S. 126. Waldkirchen am Wesen, Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Durch einen von Blau und Gold doppelreihig geschachten Schräghaiken ge teilt; oben in Gold ein blaues Eichenblatt, unten in Blau ein goldener, gesenkter Anker. Gemeindefarben: Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 2. Dezember 1987 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 25. April 1988.^ Mit dem geschachten Schrägbalken aus dem Wappen der Wesener^ gedenkt die Gemeinde des altbaierischen Adels geschlechtes, das auf der in beherrschen der Lage auf einem Felsriegel über dem rechten Donauufer gelegenen Burg^ saß und bereits II16 mit „Manegoldus de wesene" als Zeuge in einer Urkunde des Fassauer Bischofs Udalrich für Krems münster in das Licht der Geschichte tritt.^ - Das Eichenblatt erinnert an die Aichberger,® deren Ritter Ideinricus de Aichperg um 1150 erstmals urkundlich feststellbar ist; er errichtete um das Jahr 1190 den kleinen Adelssitz als Wesener Lehen.' - Der Anker deutet auf die Lage der Gemeinde an der Donau; Wesenufer war, wie der Name aussagt,'' eine alte Uberfuhrstelle am Fluß und ist heute An legeplatz der Personenschiffahrt von Linz und Passau aus. - Entwurf des Wap pens; Anton Gahleitner, Waldkirchen am Wesen. Kundmachung: LCBl. für OÖ. 30/1988. A. Starkenfels / J. Kirnbauer, Oberösterreichi scher Adel (Wappenbuch Siebmacher, Bd. 4, Abt. 5, 1885-1904), S. 635, Tf. 129. - Erste be kannte Siegelführung durch Hadmar von We sen: 1294 März 3 an einem Treuerevers für Her zog Albrecht V. von Österreich (HHSTA Wien). H. E. Baumert / C. Crüll, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Bd. 2, Innviertel und Alpen vorland (2. Aufl., 1985), S. 70 ff. OÖUB, Bd. 1 (1852), S. 541, nr. 43 (Codex tradi tionum monasterii St. Nicolai prope Pataviam). Altes Wappen der Aichberger: In Schwarz drei goldene, querliegende Eichenblätter übereinan der. - Wie Anmerkung 2, S. 269, Tf. 73. Wie Anmerkung 3, S. 69 f. E. Neweklowsky, Die Schiffahrt und Flösserei im Räume der oberen Donau, Bd. 1 (1952), S. 127. - 1310 Juli 13: „Wesen uerfar" in einer Ur kunde Erchengers von Wesen. OÖUB, Bd. 5 (1868), S. 33, nr. 35. - 1582 „Weesenvrfahr" in der Ordnung der Hofmark Kaiser Rudolfs II. vom 15. Dezember. - OÖ. Weistümer, Teil 3, Österr. Weistümer, Bd. 14 (1958), S. 205.
Anhang: //OÖ. Gemeindeordnung 1990" (OÖ. GemO. 1990) LGBl. für OÖ. 91/1990 (Auszug) Kundmachung der oö. Landesregierung vom 29. Oktober 1990 über die Wiederver lautbarung der Oberösterreichischen Gemeindeordnung 1979 § 4 Wappen und Gemeindefarben (1) Das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verleiht die Landesre gierung auf Antrag der Gemeinde. (2) Die Verleihung ist im Landesgesetzblatt kundzumachen. Über die Verlei hung ist eine Urkunde auszufertigen, welche die Beschreibung und Abbildung des Gemeindewappens zu enthalten hat. Die Urkunde ist vom Landeshauptmann unter Beifügung des Landessiegels zu fertigen. (3) Die Verwendung des Gemeindewappens bei der äußeren Bezeichnung von baulichen Anlagen, auf Ankündigungen sowie im geschäftlichen Verkehr, ins besondere auf Geschäftspapieren, zur Warenbezeichnung oder zur Ausschmückung gewerbsmäßig angefertigter Gegenstände aller Art bedarf der Bewilligung des Gemeinderates. Die Bewilligung darf nur für genau bezeichnete Verwendungs zwecke erteilt werden, wenn ein der Gemeinde abträglicher Gebrauch des Gemein dewappens nicht zu befürchten ist. Die Bewilligung kann im Interesse der Gemeinde nähere Bestimmungen über die Art und Weise der Wiedergabe sowie die Dauer der Verwendung des Gemeindewappens enthalten. Wenn von dem Wappen ein der Gemeinde abträglicher Gebrauch gemacht wird, ist die Bewilligung vom Gemeinde rat zu widerrufen. (4) Wer ein Gemeindewappen unbefugt führt oder in einer Weise verwendet, die geeignet ist, das Wappen im öffentlichen Ansehen herabzusetzen, oder ein Gemeindewappen entgegen den Bestimmungen des Abs. 3 verwendet, ist, sofern nicht ein strafbarer Tatbestand vorliegt, der nach einer anderen Verwaltungsvor schrift oder von den Gerichten zu ahnden ist, von der Bezirksverwaltungsbehörde mit einer Geldstrafe bis zu dreitausend Schilling zu bestrafen. (5) Die Gemeinde ist zur Führung von Gemeindefarben befugt, deren Fest setzung dem Gemeinderat obliegt. Die Festsetzung bedarf der Genehmigung der Landesregierung. Die Genehmigung darf nur aus öffentlichen Rücksichten in Bezie hung auf den Symbolgehalt der Farben versagt werden. § 5 Siegel (1) Die Gemeinden haben im Gemeindesiegel die Bezeichnung (Gemeinde, Marktgemeinde, Stadtgemeinde) sowie den Namen der Gemeinde zu führen. (2) Gemeinden, die das Recht zur Führung eines Wappens besitzen, können auch das Wappen im Gemeindesiegel führen. (3) Wer ein Gemeindesiegel unbefugt führt, ist, sofern nicht ein von den Gerichten zu ahndender strafbarer Tatbestand vorliegt, von der Bezirksverwaltungsbehörde mit einer Geldstrafe bis zu dreitausend Schilling zu bestrafen.
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