Wenn immer wieder gerade im Heimahverkbereich von „Volkskunst" und „tradiertem Handwerk", die Rede ist, so muß klar sein, daß es sich dabei um einen Bereich handelt, der in der Volkskulturpflege ankert,der mit der Volkskunde als einer historischen Wissenschaft primär nichts zu tun hat, der aber versucht, die Erkenntnisse dieser Wissenschaft, soweit sie dazu geeignet sind, im täglichen Leben zu verarbeiten. Die Pflege der „tradierten Sachgüter" ist eine kulturelle Leistung, genauso wie die Pflege des Volksliedes, der Volksmusik, des Volkstanzes und des Jahres- und Lebensbrauchtums und somit ein Teilbereich der pluralistischen Kultur unserer Zeit. Die Arbeit eines Heimatwerkes erstreckt sich nun über alle Teile der Sach kultur des in sein jeweiliges Volkstum eingebundenen Menschen, sie reicht somit von der Wiege bis zum Grabkreuz. Am Beispiel des OO. Heimatwerkes sollen abschließend seine hauptsächlichsten Arbeitsgebiete aufgezeigt werden: Es geht hier einmal um den großen Bereich der Kleidung, um das ständige Bestreben nach einer zeitgerechten Tracht. Dann folgen die Gebiete des heimischen Wohnens, der arten reichen Volks- und Handwerkskunst und der weiblichen Handarbeiten. Die Bereit stellung der Gegenstände für das Jahres- und Lebensbrauchtum, die sogenannte „Brauchkunst", bildet den unmittelbaren Ubergang zur Pflege der geistigen Volks kultur. Über die Definitionsproblematik siehe: Leopold Schmidt, Volkskunst in Österreich, Wien 1966; Elke Schwedt, Volkskunst und Kunstgewerbe. Überlegungen zu einer Neuorientierung der Volkskunstfor schung. Tübinger Vereinigung für Volkskunde. Tübingen 1970; Bernward Deneke, Europäische Volkskunst. Propyläen-Kunstgeschichte, Supplementband V, 1980.
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