z. B. die schwedischen... die neugierigen Augen auf sich lenkten. Der Begriff der nationalen ffausindustrie war unbekannt und was sie enthält und schafft, in seinem Werthe, in seiner Bedeutung unbeachtet. - Wenn ein Verdienst darin liegt, diesen Gegenständen zu ihrem Rechte und ihrer Selbständigkeit, zu allgemeiner Anerken nung ihrer Bedeutung durch die Einreihung in das System einer Weltausstellung verhelfen zu haben, so darf der Verfasser (J. v. Falke)... das Verdienst davon für sich in Anspruch nehmen.. Die „Entdeckung der Volkskunst für das Kunstgewerbe"^^ hatte keinerlei idealishsche, sondern ganz handfeste kultur-, sozial- und wirtschaftspolitische Hin tergründe. Der in Linz geborene Kunsthistoriker Alois Riegl schreibt im Jahre 1894 darüber „Es war bald nach der Mitte unseres Jahrhunderts, um die Zeit, da die Reformbestrebungen auf dem Gebiete des kunsthandwerklichen Schaffens sich zu regen begannen, als man auch auf Hausfleiß und Volkskunst der östlichen Länder, namentlich soweit dieselben zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörten, in weiten Kreisen aufmerksam wurde. Und zwar wurde diese Aufmerksamkeit gleichzeihg von zwei Seiten her erregt; von der künstlerischen und von der wirtschaftli chen ..." Genauso wie in England sammelte man auch in Osterreich und fortschrei tend im übrigen reform- und produktionsfreudigen, besonders nördlichen Europa die Schätze alter „oberschichhger" Handwerkskunst und zunehmend auch die Erzeugnisse der auch damals schon alten „Volkskunst'V® um sie dem Gewerbe, dem Keramikschüssel mit Lehenshaummotiv. Foto: Fleischmann Jacob Falke, Die KunsHndustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873, Wien 1873, S. 410 f. Titel einer Untersuchung von Bernward Deneke, s. Fußnote 4. " Riegl, a.a.O., S. 54ff. " Die zeitgenössischen Arbeiten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden wegen ihrer immer mehr naturalistischen Dekore nicht mehr beachtet!
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