B ÜliV'^ Familienmusik Burgstaller. Foto: Archiv Landeskultur- ™ Zentrum Ursulinenhof Keinesfalls sollen Wechselbässe verwendet werden, sie sind bei so kurzen Dreivierteltakt-Melodien weder sinnvoll noch stilrein. Besonders bei mehr „gradtaktiger" Spielweise ist die Versuchung groß, in alter Polkagewohnheit mit „hm-tahm-ta" zu begleiten. Damit richtet man allerdings den typischen Landlerschwung völlig zugrunde! Geigentechnisches Einen gewissen Beitrag zum verrissenen Spiel der Geigen hat sicher auch die besondere Art der Bogenführung und des Strich wechseis geleistet. Am Beginn „plätschert" jeder Landler bei ziemlich liegendem Bogen und vie len Bindungen in der Bogenmitte eher mezzoforte dahin und schließt mit den bei den Schlußtakten forte ab. Ein glücklicher Zufall bescherte uns eine Handschrift des Krenglbacher Landlergeigers Franz Ammer (t 1928) mit mehreren Landlerpartien, bei denen im Gegensatz zu den sonstigen Gebrauchsnoten - genaueste Fingersätze - bei jeder Note steht der betreffende Finger, so daß das konsequente Lagenspiel bestätigt wird - und - Bindebögen samt durchlaufend eingetragenen Auf- und Abstrichen (V, fl) verzeichnet sind. Offenbar sind sie für Schulungszwecke für einen „Lehrling" ange legt worden. Bei ersten Spielversuchen kommt man als konventioneller Geiger aus dem Wundern nicht heraus, welch ungewöhnliche Bindebögen da verlangt werden. Durch die häufigen Zusammenziehungen über je zwei Zählzeiten und den damit verbundenen Strichwechsel fällt z. B. die „eins" und der Abstrich durchaus nicht
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