OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 2

Übergang - Ausgang. Alte Handschriften enthalten ein viel reichhaltigeres Repertoire an verschie denen Über- und Ausgängen, als in der heutigen Praxis üblich. Der Zweck des Über ganges ist der Abschluß eines tänzerischen Durchganges oder eines Zwischenab schnittes. In manchen Landlergegenden (z. B. Traunviertel) sind der Ausgang und der Übergang verkümmert oder ganz außer Gebrauch gekommen. Besetzung Die Landler-Grundbesetzung besteht aus zwei Geigen und Bassettl (= kleine Baßgeige). Das taktmäßige Strampfen mit den Füßen - auf „eins" und „drei", also auch den ungleichen Schritt unterstützend - ist integrierender Bestandteil der Musik. Hermann Derschmidt berichtet von einem Landlergeiger aus Scharnstein, der ihm stehend einen Landler vorspielte, mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden war („Da hats koan Gschmah!"); nachdem er sich hingesetzt hatte und mitstrampfen konnte, fand er den richtigen - angeblich gar nicht vorhandenen - Takt und war zufrieden! Es gibt auch Nachrichten, daß die Geiger Schellenkränze um die Füße banden und so den Strampfrhythmus noch verstärkten. Als Alternativen bei Geigermangel kommen in Frage: Zither, Harmonika, Akkordeon, Klarinette, Querflöte; statt dem Bassettl der normale Kontrabaß oder das Cello, eventuell eine Gitarre. Einen Sonderfall stellt die Entwicklung der Land lermusik im Innviertel dar, wo sich - erst im 20. Jahrhundert - zur Streichergrundbe setzung drei Blechinstrumente, zwei Trompeten (Flügelhörner) und Tuba, dazuge-

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