" ' e /^7 ECf) 'A ^ Landler nach August Hohl, ungeteilt, Beginn in der Dominant-Tonart und Übergang in die Grundtonart. Eine ganz raffinierte Folge taucht - je nach Vorliebe des Musikanten - gar nicht so selten auf: Die erste Viertaktgruppe, der Vordersatz, steht bei beliebigem „Model" in der Dominanttonart, der Nachsatz jedoch in der Grundtonart. Dadurch entsteht ein ähnlicher Effekt wie beim „Umigeign", nur umgekehrt. Takt, Verreißen In allen alten Handschriften sind die Landler im Dreivierteltakt notiert, wur den und werden aber nicht überall so gespielt. Im Mühlviertel, in nordwest- bis nordöstlichen Nachbargebieten, in den Sprachinsel- und Wiener Landlern ist der Dreivierteltakt noch „intakt", allenfalls bekommt die Zählzeit „drei" gegenüber anderen Dreivierteltakt-Tänzen eine stär kere Betonung und werden Achtelnoten auf „drei" punkhert gespielt. Im Hausruck- und Innviertel bekommt die Landlermusik einen schweben den Charakter dadurch, daß sie in einem Mittelding zwischen Dreiviertel- und gera dem Takt, eben „verrissen" gespielt wird. Im Traunviertel und im Salzkammergut ist dieser Prozeß am weitesten fort geschritten. Trotzdem darf und soll auch dort ein reiner Zweivierteltakt weder gedacht noch tatsächlich gespielt werden, denn der hat eine ganz andere innere Struktur. Gute Musikanten und auch Tänzer lassen immer noch eine Spur vom ursprünglichen ungleichen Takt durchschimmern, sei es durch ein gewisses „Draufsetzen" auf bestimmte Noten oder durch eine ganz charakteristische Art des Bein vorführens beim Schreiten. Das Verreißen hängt ursächlich mit den „ungleichen Schritten" der Tänzer zusammen. Der häufig vorkommende „Halbschritt" - Beistellen auf „eins". Vorstel len mit anderem Fuß auf „drei" - weckt beim Tänzer das Bedürfnis, die Zeitdauer der beiden Schritte einander anzunähern. Das geschieht - musikalisch gesprochen - durch Dehnung der Note auf der Zählzeit „drei", je nach Landschaft um ein unter schiedliches Ausmaß bei manchmal sogar stärkerer Betonung als auf „eins". So ent steht aus dem ursprünglichen Zeitverhältnis 2 :1 ein neues Verhältnis irgendwo zwi schen 3 :2, 4 : 3 und 1; (fast) 1. Mit einem Sechsachteltakt hat der Landler jedoch absolut nichts zu tun, denn dieser besteht ja von vornherein aus zwei gleichen Hälften, die noch dazu auch rhythmisch gleich unterteilt werden können, was man vom Landler eben nicht behaupten kann. Auch innerhalb der ersten beiden Zählzeiten tut sich einiges. So rücken etwa je zwei Achtelnoten immer näher zusammen (das zweite nach vor, das dritte nach hinten), bis sie fast zu Sechzehnteln werden.
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