OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 2

jcn y y " ^ ^ T:r ^ /I - Landler nach Johann Heftherger. Ungeteilter Achttakter und die sich daraus ergehende „Kurzform". Betrachtet man einmal die Häufigkeit des Vorkommens dieser beiden Gestaltungsprinzipien, so ergibt sich bei 476 untersuchten Landlern - hauptsächlich aus dem oberösterreichischen Zentralraum - eine Verteilung von etwa 20 Prozent periodisch zu 80 Prozent ungeteilt. Bedenkt man jedoch, daß aus jedem ungeteilten auch ein periodischer Achttakter entspringt, dann halten sich beide Formen etwa die Waage. Harmonieschema In der Regel ist jeder Takt nur von einer einzigen Harmonie unterlegt. Dabei findet man mit den Grundharmonien Tonika/I, Dominant(septakkord)/V^ und - deutlich seltener - Subdominante/IV das Auslangen. Gewechselt wird also nur beim Taktbeginn; Faustregel: ein Takt entspricht einer Harmonie! Ganz seltene Ausnah men findet man u. a. in Resten alter Bordunmelodik. Aufgrund der Teilbarkeit jedes Achttakters in zweimal vier Takte lassen sich verschiedene harmonische Viertaktschemata feststellen, aus denen - unabhängig von der Bauart - die Landler zusammengesetzt sein können. Daß dabei auf weite Strecken wenige Grund-„Model" genügen, überrascht vielleicht auf den ersten Blick, unterstreicht aber - bei den Tausenden Einzelmelodien - die Variations- und Erfin dungslust unserer Musikanten. Folgende „Model" treten in der angegebenen Häufigkeit bei den untersuch ten 476 Landlern in Erscheinung; wobei V immer für V steht: 1. I V V I 40% Sogenannte „Grade" oder „Normale", besonders zum Dazusingen geeignet. 2. I I V I 11% 3. V I V I 26% Sogenannte „Verkehrte" Die restlichen gut zwanzig Prozent verteilen sich auf Kombinationen dieser drei „Model" sowie auf wenige weitere. In nur etwa einem Prozent der Fälle kommt es vor, daß innerhalb eines Tak tes (und zwar nur erster oder vorletzter!) ein Harmoniewechsel I auf V stattfindet. Und niemals (!!) kommt es vor, daß auf den Dominantseptakkord V^ die Subdomi nante IV folgt!

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