Jeder Achttakter gliedert sich in zwei Viertakter, die einander gleich oder ver schieden sind. Im ersten Fall spricht man von „periodischem", im zweiten Fall von „ungeteiltem" oder „durchkomponiertem" Bau des Achttakters. Beim periodischen Achttakter gleicht die zweite FFälfte der ersten weitge hend bis auf den Schluß. Meist folgt am Zeilenende der Hinweis (z. B.): „in Es", das heißt, es soll die As-Dur-Melodie nun in Es-Dur gespielt werden. Häufig wird Es-Dur - enharmonisch verwechselt - als „Dis-Dur" angegeben! „Umigeign" nennt man diesen Vorgang, weil die Geiger die gleichen Griffe nur eine Saite höher abspie len müssen. Voraussetzung dafür ist, daß bei der Grundgestalt die E-Saite noch nicht benötigt wird. In den seltensten Fällen wird dieser Teil notiert; es genügt der kurze Hinweis. Im Anschluß daran kehrt man zur Grundgestalt zurück, bei der man oft bis zum Ende eines Durchganges der Figurenfolge des Tanzes bleibt. Hier schloß sich früher meist ein „Übergang" an, der aber in manchen Gegenden heute nicht mehr gepflo gen wird; worauf der nächste Landler an die Reihe kommt. Oft werden solche periodischen Landler nur verkürzt, viertaktig notiert, wobei über dem ersten Ton des vierten Taktes eine Fermate den Schlußton des ach ten Taktes markiert. Sollte dieser nicht der Grundton sein, dann wird dies mit einer vom Taktstrich „aufgespießten" Schlußnote vermerkt. Landler in verkürzter Schreibweise. Aus diesen vier Takten werden mindestens fünf Achttakter gespielt. Häufig steht solch ein periodischer Achttakter am Beginn einer Landler-Par tie, nicht zuletzt deshalb, weil der erste Durchgang des Landlers, also die tänzerische Figurenfolge, die von fünf bis weit über 20 reichen kann, meist stumm, d. h. ohne Gstanzlsingen getanzt wird und somit die „falsche" Tonart beim „Umigeign" nicht stört. Beim ungeteilten Achttakter ist die zweite Hälfte ganz verschieden von der ersten; am Schluß steht kommentarlos ein neunter Takt, und in der Mitte befinden sich Schrägstriche ober- (und unter-)halb des Taktstrichs. Was hat es damit für eine Bewandtnis? Auch hier gibt es eine Alternativmelodie; Nach zweimaligem Durchspiel der Grundgestalt folgt die „Kurzform", die sich aus den Takten 5 bis 9 folgendermaßen ergibt: 1:56795678:1. Somit ist wieder ein periodischer Akttakter entstanden, diesmal aber ohne Tonartwechsel. Anschließend kehrt man wieder zur Grundgestalt zurück.
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