OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 2

Eine weitere Charakteristik einer Kleinbrauerei ist, daß jeder Arbeiter alle in der Brauerei vorkommenden Arbeiten durchführen kann, was mir in Gesprächen auch immer wieder bestätigt wurde. Obwohl die handwerklichen Produktions methoden im Innviertel bis vor kurzem noch überwogen und jetzt erst im Zuge einer späten Industrialisierungswelle abgelöst wurden, sind die Brauereien in der oberösterreichischen Handelskammer seit dem neuen Handelskammergesetz 1946 unter dem Sektor der Nahrungs- und Genußmittelindustrie erfaßt. Noch immer wird in dieser Sparte ein Rohstoff bis zum Endprodukt verar beitet, und der Arbeiter ist dabei in den gesamten Produktionsablauf integriert. Noch wird in einigen Betrieben vorwiegend nach Bedarf produziert, Montag und Dienstag das Bier gesotten, dann gekühlt, dann eingelagert... Doch ist nicht mehr überall der handwerkliche Produktionsablauf zu verfol gen. Die Schlagworte der Industrialisierung sind auch für Innviertier Brauereien maßgebend geworden, chemische und technische Braumethoden werden von ComBlick in das Brauereimuseum in Linz, das in Kelkrräumlichkeiten der Brau-AG untergebracht war: in der Mitte Maischhottich, Maischscheit und Grander, rechts hinten eine einfache Putzmaschine und im Vorder grund Geräte zur Flaschenbiererzeugung.

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