Heute haben sich aus den zwei- bis vierpipigen Flaschenabfüllständern Uni versalmaschinen zum Reinigen, Abfüllen und Haltbarmachen des Bieres entwickelt. Schließlich benötigten sie einen eigenen Raum, die „Flaschenhalle", die, hygienisch verfliest, wie ein Fremdkörper aus einem Innviertier Braustadel herausbricht. Durch womöglich offene Verglasung der Flaschenhalle wird das ratternde und schep pernde Prachtstück zum Symbol für die Modernität eines Braubetriebes. Bedingt durch die technischen Entwicklungen konnten Hierarchien inner halb des regionalen Braugewerbes aufgebaut werden. Die Innovationen Dampf, Kühlung und Elektrizität vertieften den Unterschied zwischen den Brauereien. In der Flaschenabfüllanlage erreichte die Gier nach Superlativen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Schwer zu beschreiben, was sich alles in ihrem Maschinenbauch abspielt, aber bei jeder Brauereiführung ist bald zu erfahren, wie viel tausend Flaschen sie ausspuckt. Je höher die Zahl, desto stolzer erfüllt sie die Ansprüche an Modernität. (Fortsetzung folgt)
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