OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 2

der Brauarchitektur kennzeichnet die Räumlichkeiten der bereits abgerissenen Mattighofner Brauerei, der äußere Eindruck wird verstärkt durch dekorativ unverputzt gelassene Ziegelstreifen. Das neue Sudhaus der Brauerei Kapsreiter in Schärding aus den Jahren 1922/23 ist ein hoher Bau mit hohen Fenstern, und derselben Charak teristik folgt das Sudhaus der Brauerei Neumarkt i. Im Brauhaus Zipf und der Rieder Genossenschaftsbrauerei finden wir einige der Stilmerkmale einer Fabriksar chitektur, die ganz deutlich im 1937 umgebauten Sudhaus der Linzer PoschacherBrauerei zum Ausdruck kommen. Diejenigen Brauereien, die sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg halten konnten, machten erst dann wieder einen bedeutenden Modernisierungssprung mit. Es wird eine Flaschenhalle, oft wie ein Fremdkörper am historischen Brauhaus klebend, angebaut, die mittels Glasscheiben dem Betrachter die Einsicht ermöglicht. Das aufgerissene verflieste Sudhaus der stillgelegten Brauerei Mattighofen, die 1984 abgerissen wurde. Sie galt als Beispiel für eine moderne Fahriksarchitektur des späten 19, Jahrhunderts. Die Jalousien zeigen die er höhte Lage des Kühlschiffes. " Vgl Brauhäuser in Niederösterreich, z.B. das 1894 in Piesting erbaute Sudhaus, auch das Wiener Brauhaus in Rannersdorf, vgl Manfred Wehdorn und Ute Georgeacopol-Winischhofer, Baudenk mäler der Technik und Industrie in Österreich, Bd. 1, Wien 1984, S. 192, 214.

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