OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 1

zung erwartet werden konnte."^ Dennoch setzte man sich zur Richtschnur, alles sin gen zu wollen, und war gewissermaßen von der Freude an einer auch notwendigen Reform gepackt, die logischerweise Neues betonen mußte. Im Abstand von fast 23 Jahren bewertet man diese Zeit anders; sie war wahr scheinlich ein wichhger Pendelschlag im allgemeinen Leben eines Klosters. Daß es aber schwer ist, Werte und Formen zurückzuholen, die gar nichts mit einer Polarisie rung zwischen „konservativ" und „progressiv" zu tun haben, sondern Spiritualität und Ästhetik vermitteln, hat der Verfasser dabei selbst lernen müssen. Leider ist ihm auch die bittere Erfahrung nicht erspart geblieben, daß kom petente Fachleute behaupteten, sobald er in Schlägl eingetreten sei, ist die Pflege der Gregorianik in Schlägl eingestellt worden."^ Chronik V, 11; die „Allerheiligenvesper" habe ich selbst gehört. Für die, die das unsinnig finden, muß man erklären, daß viele österreichische Kirchenmusiker mit der Person Bruno Grünbergers eine regelmäßige, vollständige Choralpflege in Schlägl assoziierten, wie sie eigentlich auch nicht stattfand.

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