Professe H. Stephan Weber O. Praem. während seiner Klerikatsaufenthalte in Schlägt (1967 f.). Mit der Wiederherstellung der Putz-Orgel 1960 versuchte man, einen akade misch ausgebildeten Organisten zu finden. Anscheinend war man mit Anton Heiller während der Orgelweihetage in Kontakt getreten, denn schon am 18. 6. 1960 fragt der Heiller-Schüler Leopold Friedl um einen Termin für ein Gespräch darüber an. Man nahm von seiner Anstellung aber angeblich deshalb Abstand, weil Friedl häuptsächlich mit Sängerknaben arbeiten wollte."^ Es wird wohl mit den Aufenthalten des Villacher Stadtpfarrchores in Schlägt zusammenhängen, daß die Beziehung zu Erich Schroth hergestellt wurde. Geboren am 4. 10. 1905, genoß er seine Ausbildung in Dresden und Leipzig (u. a. bei Karl Straube); 1944 übersiedelte er nach Österreich, wo er in Gallspach/OÖ., ab 1954 in Villach wirkte. Mit 1. 9.1964 war er in Schlägt als Organist angestellt und schied aus diesem Dienst am 17. 6.1968 wieder aus. Er trat eine neue Stelle in Fürnitz in Kärnten an und verstarb als Pensionist am 16. 6.1984 in St. Ulrich am Pillersee in Kärnten. Nach Meinung von Sängern, Liturgen und Musikern war Erich Schroth wenig wendig und tat sich gerade in der Choralbegleitung anfangs nicht leicht. Der Verfasser selbst erlebte ihn bei einem seiner ersten Aufenthalte in Schlägt am Palm sonntag, 2. 4.1966: Die höfliche Anfrage um 16.30 Uhr, ob es gestattet sei, die neue Ghororgel zu besichtigen, wurde von einem jungen Geistlichen ebenso höflich wie bestimmt beantwortet: „Das ist jetzt nicht mehr möglich; der Herr Professor hat sich für die Vesper um 18 Uhr schon alles hergerichtet."^^' Schroth folgte im Amte der junge Heiller-Schüler Planyavsky, der 1967 die Musikakademie absolvierte und in der Firma Hradetzky als Orgelbauinteressierter volontierte. Sein Eindruck hier war so nachhaltig, daß man nach Schilderungen eine viel längere Amtszeit vermutet, als sie tatsächlich gewesen ist. Geplant war ein Dienstbeginn im September 1968, doch schon der wurde wegen seines Orgelbau aufenthaltes mit Hradetzky in Amerika verschoben, so daß sein Dienstvertrag mit 27. 10. 1968 zu laufen begann. Am Allerheiligentag 1968 spielte er in allen Messen zum Postludium aus dem Orgelbüchlein von J. S. Bach „In dir ist Freude" und stellte sich damit vor. Ab dem 6.10.1969 wurde er aufgrund einer Bewerbung zum Dom organisten von St. Stephan in Wien bestellt; rechnet man ein, daß er vom 13. 4. bis 24. 5.1969 für eine sechswöchige Konzerttournee beurlaubt war, so ergibt sich, daß Brief Leopold Friedl vom 18. 6.1960 (Ordner „Kirchenmusik 1945—1969"); Friedl wurde dann Stifts kapellmeister in Altenburg/NÖ. Singende Kirche, Jahrgang 1968, fFeft 4; Schlägt intern, 1985. Johannes (ehemals Thomas O. Praem.) Großruck schilderte mir 1971 die Orgelbegleitung Schroths zum Stephanusproprium von Hubert Dopf. Tagebuch des Verfassers 1966; Personalakt Schroth in Zentralverwaltung Stift Schlägt, Briefwechsel Schroth - Grünberger, 22. 6. 1966, 3. 10. 1968; Chro nik IV, 19.
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