OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 1

Im Jahre 1955 setzte Abt Cajetan H. Bruno Grünberger O. Praem. zum Regenschori ein. Damit war die Sorge um die Kirchenmusik in Schlägt - mit einer zweijährigen Unterbrechung - für die nächsten 14 Jahre in kompetenten Händen; sie war gekennzeichnet von einer gediegenen Liturgie des Stundengebetes, dem Bemü hen um einen gepflegten Choralgesang, dem Engagement von Gastchören für Mes sen größerer Besetzung sowie enthusiastischen Plänen für größere Veranstaltungen. Mit 1. 9. 1957 wurde H. Bruno nach Innsbruck entsandt, um ein Doktorats studium in Theologie fortzuführen; hauptsächlich widmete er sich aber der Seel sorge, und zwar 1957 in St. Siegmund im Sellrain, und vom 1. 9.1958 bis 31. 8.1959 als Stadtpfarrer von Innsbruck-Amras.^® 1958-1969, vom Regierungsantritt des Abtes Florian PröU bis zum Ordenseintritt des Verfassers Mit der Weihe des Abtes Dipl.-Ing. Florian Pröll scheint der erste Kontakt des Stiftes mit dem seit 1954 bestehenden „Mühlviertler Singkreis" zustande gekom men zu sein. Er sollte bis in gegenwärtige Tage erhalten bleiben.^' Die Gestaltung des Weihegottesdienstes am 29. 9. 1958 umfaßte als Ordinarium die „Missa secunda" von H. L. Hassler und ein Gredo von Gl. Monteverdi; als Proprium dien ten „Introitus" und „Communio" von Joseph Kronsteiner, „Os justi" und „Ave Maria" von Anton Bruckner, dazu ein „Ecce sacerdos magnus" von Joseph Kronsteiner und das „Regina coeli" von A. Caldara zum Abschluß des Gottesdienstes; die Leitung hatte Max Wiplinger, Joseph Kronsteiner spielte die Ghororgel."" Offensichtlich war H. Bruno auch von Tirol aus um die Organisation der Kirchenmusik in Schlägt besorgt. So kann der Chronist schon im Juni 1959 vermer ken : „Die Kirchenmusik lockt immer mehr an ... Fast jeden Sonntag ist ein klangvol ler Meßgesang vorgesehen." Schließlich weiß er, „Wiplinger sorgt für Ersatz, wann der Mühlviertler Singkreis nicht kann"; das bedeutet, daß Max Wiplinger eine Art Kompetenz über organisatorische Bereiche zugesprochen bekommen haben muß.^^ Max Wiplinger entstammte einer eingesessenen Haslacher Kaufmannsfami lie; er wurde daselbst am 24.10.1924 geboren, war Sängerknabe in Schlägt und bil dete sich am Bruckner-Konservatorium Linz, am Mozarteum Salzburg, am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien und bei Hans Gillesberger musikalisch fort, ohne ein Studium direkt zu absolvieren. Für einen festen Beruf wählte er die Textilbranche und war schließlich Abteilungsleiter in einem Großkaufhaus in Linz. Mitteilung H. Dr. Isfried Pichler O. Praem. (12.1.1992) und H. Bruno Grünberger (13.1.1992). Umfassende Darstellung in „Mühlviertler Singkreis", Chronik 1954—1984, herausgegeben von Pich ler, Isfried, als Beilage zu Schlägl intern 11 (1985), Beiheft 1. Mühlviertler Nachrichten, 2. 10.1958. Chronik III, 57—64.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2