Die Musikpflege im Praemonstratenser-Chorherrenstift: Schlägl von 1946 bis 1969 Ein Beitrag zur Musik- und Liturgiegeschichte der Abtei Von Rupert Gottfried Frieberger O. Praem. Folgende Zeilen wollen die Zeit von der Abtwahl des Abtes Cajetan Lang (11. 9.1946) bis zum Ordenseintritt des Verfassers (23.11.1969) behandeln und stüt zen sich in den Quellen neben Chronikberichten, Zeitungsnotizen und Programm zetteln auch auf Gesprächsprotokolle mit folgenden Personen: Bruno Grünberger, Theodor Pazelt (1926 bis 1935 als Id. Alois in der Kommunität), Karl Kaiser, Anny Grünberger. 1946-1958, die Regienmgszeit des Abtes Cajetan Lang Abt Cajetan war sehr bemüht, mit dem wirtschaftlichen Wiederaufbau des Stiftes nach dem Krieg auch die geistliche Ordensdisziplin wiederherzustellen.^ Um im Stift selbst die Ausbildung und das Leben nach den neuen Ordensstatuten gewährleisten zu können, setzte er 1948 den Chorherren Wolfgang Siegl als Novi zenmeister, Klerikermagister und Subprior ein, in dem er auch einen glühenden Ver ehrer des gregorianischen Chorales gefunden hatte. H. Wolfgang übte diese Tätig keit bis 1959 aus und war dabei besonders um die „Erneuerung der Ordensliturgie und des gregorianischen Choralgesanges in der Stiftskirche bemüht'V Er übte mit den Novizen nahezu täglich Gesänge ein.^ 1948 wurde Josef Grünberger eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Bruno. In ihm hatte H. Wolfgang eine Stütze und später einen würdigen Nachfolger, was die Sorge um Liturgie und Kirchenmusik anbelangte. Schon bald arbeitete er an der Gestaltung der Liturgie mit. Ungefähr 1950 wurden erstmals mehrstimmige Responsorien zur Liturgie der Trauermette an den Kartagen aus seiner Feder und im Falsiborduni-Satz von Joseph Kronsteiner durch den Männerchor der Novizen und ' Chronik III (1954—1963), 77, Nachruf auf Abt Cajetan von Laurenz Schuster hebt deutlich neben dem baulichen den geistigen Wiederaufbau des Klosters hervor. ^ Wolfgang Siegl, geboren 20. 3. 1913, gestorben 23. 1. 1968, Formulierung auf der Parte. Chronik IV (1964-1968), 126. ^ Mitteilung von H. Albert Dorninger O. Praem., 12.1. 1992.
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