Der Lipno-Stausee Bei uns wird er landläufig als Moldaustausee bezeichnet, zumal das Tal der Moldau in Lipno von einem 30 Meter hohen Erdwall abgesperrt wurde. An dieser Stelle liegt in mehr als 100 m Tiefe das Kraftwerk. Wenn dort die Wasser der Mol dau aufgearbeitet sind, werden sie in einem fünf Kilometer langen Stollen zur näch sten Stauwehr mit dem Kraftwerk bei Hohenfurth zur zweiten Nutzung abgeleitet. Der See ist mehr als 40 Kilometer lang, etwa sieben Meter tief und 15 Kilometer beträgt seine breiteste Ausdehnung. Obwohl einzelne Orte Kläranlagen besitzen, fließt doch viel Abwasser unge klärt in die Moldau. Viele Campingplätze, Hotels, Wochenendhäuser und Sommer heime haben keine Möglichkeit zur Abwasserbeseitigung. Daher ist es ein Anliegen der Lipno-Seegemeinschaft (Horni Plana, Cernä, Frymburk, Lipno, Pfedni Vytoh, Loucovice und Vyssi Brod), einen Abwasserverband zur Bewältigung dieser Uberle bensfrage zu gründen. Wenn das Seewasser zugrunde geht, wird die Grenzregion der zehn Gemeinden des Bezirkes nicht ohne Schaden bleiben, weil der See um eini ges höher liegt als die Täler der Großen und Steinernen Mühl. Die Grundwasserver unreinigung auf österreichischer Seite im Bezirk Rohrbach ist zwar noch nicht vor programmiert, doch darf sie nicht außer acht gelassen werden. Die Nachbarschaft, die Hilfeleistung beim Aufbau einer ökologisch gesunden Umwelt in Böhmen und nicht zuletzt die Gefährdung unseres Grundwassers müßten alle Verantwortlichen zur Einsicht bringen, daß schnelles Handeln gefragt ist. In Erwägung müßte dabei eine Öko-Partnerschaft des Landes Oberösterreich mit der Gemeinschaft der LipnoSeegemeinden gezogen werden. Gemeindeaktivitäten Die von der Jugend des Bezirkes ins Leben gerufenen Gemeindekonferenzen der zehn österreichischen und acht tschechischen Nachbargemeinden haben neben vielen Beratungen diesseits und jenseits dazu geführt, daß ein Kooperationsvertrag abgeschlossen wurde. Die Kooperationsverträge wurden von den Gemeinderäten der zehn österreichischen Grenzgemeinden gutgeheißen, so daß nun auch eine schriftliche Grundlage für die Zusammenarbeit besteht. Außerdem laden sich die Nachbargemeinden gegenseitig zu Veranstaltungen ein. Bisher war es möglich, kurzfristige Grenzöffnungen zum gegenseitigen Besuch oder zur Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen zu erreichen. Auch am Grenzbalken wurden bei Untersagung der Öffnung in Sonnen wald und Guglwald Tische zu gemeinsamen Feiern aufgestellt. Befremdend ist, daß mit den Heimatvertriebenen bezüglich der Pflege einer Nachbarschaft nur wenig Einvernehmen zu finden ist. Ebenso ist die Frage der Kirchenrenovierung in St. Tho mas bei Wittinghausen und in Pfedni Vytoh ungeklärt, weil kein offizieller Kirchenbauverein gegründet wurde. Dieser Verein hätte die Möglichkeit, nicht nur um Spendengeld für die Renovierung zu werben, sondern auch Landessubventionen in Anspruch zu nehmen.
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