OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 1

20.11.1989: Gründung des Bürgerforums durch den Zusammenschluß aller Opposiäonsgruppen. 24. 11. 1989: Massendemonstrationen in der CSSR und Rücktritt des KP-Chefs Milos Jakes. 24.11. bis 27. 11.1989: Täglich Demonstrationen. 27.11.1989: Generalstreik in der CSSR; KP verzichtet auf den Führungsanspruch im Land. 5. 12. 1989: Reisefreiheit für CSSR- und DDR-Bürger. 7. 12. 1989: Premier Adamec wird durch Calfa ersetzt. 10.12.1989; Erste CS-Regierung ohne KP-Mehrheit seit 41 Jahren; Präsident Husäk tritt zurück.® Das Volk hat gesiegt, aber der Kampf ist noch nicht zu Ende. 29. 12. 1989: Vaclav flavel wird zum Staatspräsidenten gewählt und Dubcek zum Parlamentspräsidenten. Abbau des Eisernen Vorhanges beginnt. 7. 3. 1990: Neuer Name für den Staat: CSFR. 28. 3.1990: Parlamentsbeschluß zum Abbruch des Eisernen Vorhanges. 22. 4. 1990: Papst besucht die CSFR. 8. 6. 1990: Parlamentswahlen in der CSFR: 52 Prozent Bürgerforum, 13 Prozent Kommunisten. 24. 11. 1990: Kommunalwahlen in der CSFR. Die sanfte Revolution in der CSFR war die kürzeste aller Oststaaten und vollzog sich innerhalb des Novembers 1989. Das Volk hatte gesiegt, doch die Ernüchterung wird von Jahr zu Jahr größer. Die Situation jenseits der böhmischen Grenze Das böhmische Crenzland zwischen Idohenfurth und Oberplan ist an der Südseite fast unbewohnt. Es ist jene Region zwischen Moldaustausee und Staats grenze, die durch 41 Jahre als militärisches Sperrgebiet gegolten hat. Eine dichte Kette militärischer Stützpunkte zog sich entlang der Grenze. Wachtürme, Pionierhindernisse und nicht zuletzt der Stacheldrahtverhau machten die Staatsgrenze für die meisten unüberwindbar. Von den wenigen Republikflücht lingen (an die hundert sollen es jährlich gewesen sein) wurden die meisten gefan gengenommen, verwundet und so mancher auf der Flucht erschossen. Stacheldraht und Wachtürme sind nun beseitigt. Aus den bis 1945 bestehen den drei Gemeinden mit fünf Schulen und mehr als 3.000 Einwohnern ist nichts mehr vorhanden. Tschechen, Mähren, Slowaken und Polen sind gekommen. Es sind nicht viel mehr als 300 Personen, die in der Gemeinde Pfedni Vytoh leben, die eine Ausdehnung vom Bärenstein bis zum Hirschenstein hat. Neues Volksblatt, 12. 12. 1989.

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