Das Hungerjahr 1919 Von Kurt Cerwenka Nach dem Zusammenbruch der Habsburger-Monarchie im November 1918 kämpfte der „Rest Deutschösterreich" um das wirtschaftliche und politische Überleben. Zweifel an der Lebensfähigkeit der jungen Republik machten sich breit. Durch den jahrelangen Krieg war die Lebensmittelproduktion des „Gebietes Deutschösterreich" auf einem dramatischen Tiefstand gesunken! Ausreichend war sie allerdings auch vor dem Weltkrieg nicht gewesen. Die Nachfolgestaaten der Monarchie hielten ihre Grenzen gesperrt, auch Monate nach dem Ende der Kriegshandlungen blieb die Wirtschaftsblockade bis auf wenige „Ausnahmeprodukte" aufrecht. Ein Großteil der weit über sechs Millio nen Einwohner litten daher bittere Not! Anfang des Jahres 1919 stellte der Staats sekretär für Volksernährung H. Loewenfeld-Russ fest: „Nach Beginn des neuen Jahres mußten im meinem Amte die für die Mehl- & Brotausgabe zur Verfügung stehenden Mehlmengen täglich förmlich waggon weise zusammengezählt, und es konnte oft erst am Samstag entschieden werden, ob die nächste Woche die volle Brotquote ausgegeben werden könne."^ Ähnlich schlecht stand es mit der Versorgungslage bei den anderen Grund nahrungsmitteln. Die Regierung Renner mußte mit Gesetzen und Verordnungen dafür sorgen, daß die wenigen vorhandenen Lebensmittel möglichst gerecht verteilt wurden. Dazu war eine staatliche Bewirtschaftung unvermeidlich. eicr (gier eier (gier (gier (gier (gier (gier (gier 1 2 8 4 5 6 7 8 9 bcr £atibßö5auptjtabt £iiig. ©tcr -^artc. ^ 5)ie istDcUigc "^ßo^Enoerferau^smcnsc orirb fcbcsmat ü6Eiti;ag6atl £ttnbgema^i> 2ta^6tatt oet6oienI ®icr ei« etcr (gier eicr (gier (gier (gier (gier (gier 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 1883 19 " Lebensmittelkarte aus dem ]ahre 1919 Loewenfeld-Russ, Im Kampf gegen Hunger. S. 203 ff.
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