Wandel in der Ackemutzung Innerhalb des Ackerbaues kam es ebenfalls zu großen Umstellungen. Man wandte sich allmählich von der vorher praktizierten „verbesserten Dreifelderwirt schaft" ab und verzichtete immer mehr auf die Einhaltung geeigneter Fruchtfolgen. Erst in jüngster Zeit setzt wieder eine notwendige Rückbesinnung ein. Auch innerhalb des Getreidebaues kam es zu großen Verschiebungen. Frü her galt das obere Mühlviertel als traditionelles Anbaugebiet von Roggen und Hafer, und beide machten in den fünfziger Jahren noch über 95 Prozent des gesam ten Getreidebestandes aus. Ab Beginn der sechziger Jahre wurde, von den südlichen Gemeinden ausgehend, der Anbau von Gerste und Weizen immer mehr verstärkt, so daß Ende der siebziger Jahre Roggen und Hafer kaum mehr 50 Prozent des Getreidebestandes ausmachten. Die Gründe für den drastischen Rückgang des Roggenanbaues ab Mitte der sechziger bis Mitte der achtziger Jahre waren vielgestaltig. Einerseits war es die Tat sache, daß der Verkaufserlös niedriger lag als jener beim Weizen, welcher nun infolge der Verbesserung von Zucht und Düngung auch im oberen Mühlviertel angebaut wurde. Weiters spielte auch die schlechtere Eignung der Roggenbestände und die bessere Eignung der kürzeren Weizenhalme für den ab Mitte der sechziger Jahre aufkommenden Mähdreschereinsatz eine Rolle. Und nicht zuletzt trugen auch Roggenernk in Ottenschlag in den vierziger]ahren („Kornmahd" mit Sense, „Aufliehen" mit Sichel, „Korn mandl").
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