OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 1

Negativ gegenüber der ersten Auflage ist festzustellen, daß nunmehr die Abbildungen nicht durchnumeriert sind und sich daher die vielen Bildhinweise im Text auf „s. Bildteil" beschränken müssen. Auch die Wiedergabe der Abbildungen selbst war in der ersten Auflage wesentlich besser. Die Auswahl des umfangreichen Bildmaterials - auch mehrere Abbildungen, welche die verschie denen Arbeitsvorgänge zeigen - ist hingegen wie derum hervorragend und wurde für die Neuauf lage stark erweitert. Die auch in den anderen Arbeiten von Konsulent OSR Franz Lugmayer gepflogene Gründ lichkeit drückt sich nicht zuletzt im umfangrei chen Literaturverzeichnis sowie im ausführlichen Namen- und Sachverzeichnis aus. Der Kunst- und Kulturgeschichte unseres Landes wurde mit die ser Bearbeitung neuerlich ein großer Dienst erwie sen. Dietmar Assmann Walter Kieindl: Glaube und Kosmos. Wels: Weisermühl, 1990. 143 Seiten mit 90 Farhabbildungen, S 680,-. ISBN 3-85339-210-5 Der Linzer Künstler Prof. Walter Kreindl konnte in den letzten Jahren als Aquarellist vor al lem mit seinen Blumenstilleben, den Landschaften und seinen Ansichten von Bauernhöfen einen überregionalen Bekanntheitsgrad erreichen. Der Technik des Aquarells ist er auch bei seinen neue sten Arbeiten treu geblieben, radikal intensiviert hat sich jedoch seine inhaltliche Auseinanderset zung. Im vorliegenden, aufwendig gedruckten Buch versammelt er seine große Auswahl seiner neuesten Aquarelle; im Gegensatz zu ähnlichen früheren Buchveröffentlichungen kombiniert er jedoch hier seine Bildwerke mit eigenen Texten. In Worten und Bildern präsentiert Kreindl eine breit angelegte, immer auf das Ganzheitliche und Ganze - den Kosmos - gerichtete Erkenntnis suche. Zentrale Begriffe seiner Auseinanderset zung sind Leben, Glauben und Kunst, wobei er sich allerdings niemals auf einen Begriff allein konzentriert, sondern vielmehr bemüht ist, Zu sammenhänge und Beziehungen aufzubauen. In diesem Sinne benützt Kreindl Intellekt und Emo tion gemeinsam; die Liebe und die Ahnung sind für ihn die zentralen Motoren seiner Auseinan dersetzung. Wichtig erscheint dem Künstler bei seinen Bildern und Texten ein möglichst behutsa mes Vorgehen, ein Arbeiten mit möglichst vielen Offnungen, die den Leser/Betrachter immer wie der Freiheit lassen und ihn nicht durch die vorge stellte Bild- und Sprachwelt vereinnahmen. Bei seiner Suche nach dem Wesentlichen ge langt Kreindl von den Erscheinungen unseres Kosmos hin zum Glauben - zum christlichen Glauben. Hier gilt allerdings gleichfalls das vorhin Gesagte: Kreindl greift zwar die traditionellen re ligiösen Bilder auf, seine künstlerische Gestaltung beschränkt sich jedoch nicht auf die traditionelle inhaltliche Vermittlung. Zentrale Themen der christlichen Ikonographie erhalten bei ihm eine neue Breite, einen neuen Zugang, der dem Be trachter angeboten wird. Den Weg zu diesen Bil dern baut der Künstler mit den Erscheinungsfor men der Gegenwart; Pflanzen, Tiere, Landschaft, die Groß- und Kleinformen der Natur werden auf diesem Weg ebenso nach dem ihrem äußeren Er scheinungsbild zugrunde liegenden Wesensbe griff befragt, wie die zentralen Triebkräfte menschlichen Zusammenlebens oder die noch nicht definitiv konturierte Märchenwelt des Kin des. Die ausgereifte Technik der Aquarelle, die sich auch in den sorgfältigen Farbreproduktionen gut nachvollziehen läßt, sowie die behutsam ein gefügten Texte ermöglichen eine wirkliche „Be trachtung" des Buches mit viel Raum für eigene Gedanken und Bilder zu den hier angesprochenen Grundfragen. Peter Assmann Christa Pauska: Hoamatland. Oberösterreichisches Liederbuch. Hrsg.: OÖ. Volksliedwerk und Land Oberösterreich. Linz: Landesverlag, 1991. 248 Seiten, S 248,-. ISBN 3-85214-558-9 Das kleine Lied, wie fängt es an, daß man so lieb es haben kann, was liegt darin? Erzähle! Es liegt darin ein wenig Klang, ein wenig Wohllaut und Gesang und eine ganze Seele. Diese Worte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff sind auch treffend für das nun aufge legte neue oberösterreichische Liederbuch „Hoa matland" von der Vorsitzenden des oberösterrei chischen Volksliedwerkes Christa Pauska, aufbau end auf einem Manuskript von Dr. Rudolf Fochler und unter Mitarbeit von Dr. Josef Mayr-Kern.

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