OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 1

im Bezirk Rohrbach, die sehr rasch einen Erhaltungsausschuß mit Sitz in der betrof fenen Marktgemeinde Hofkirchen, auf die Beine brachted® Alle Ausschußmitglieder waren sich der Dringlichkeit der Konservierungs maßnahmen an der schwer gefährdeten Burgruine bewußt und hatten den langfri stig gescheiterten Rettungsversuch an der viel bedeutenderen Burgruine Falkenstein vor Augen, deren Verfall dramatische Formen angenommen hatd' Ziel sollte die Wiedereinbindung des devastierten Gemäuers in einen scho nenden Nutzungs- und Erhaltungskreislauf als Aussichtspunkt über dem Donautal sein. Dazu sollte eine Plattform innerhalb der Turmmauern geschaffen werden. Zur Sicherung des Zuganges sollten Konservierungsmaßnahmen an allen Mauerresten, vor allem aber am Turm und am Burgtor dienen. Diese Konservierungsmaßnahmen, für die mit Gerüstung, Materialaufzug, Mischmaschine und Traktor für Schutt- und Baumaterialbeförderung zu rechnen war, bedingten eine Revitalisierung der einzi gen Zugangsmöglichkeit zum Burgareal durch das einsturzgefährdete Tor. Daher war die Sicherung des Torbogens, die Beseitigung des störenden Schuttes und des sen Wiederverwendung als Baumaterial bei der Schließung der Mauerbreschen sowie die Wiedererrichtung einer befahrbaren Brückenkonstruktion über den fast sieben Meter tiefen Graben vordringlich. Auf der Suche nach Unterstützung trat der Erhaltungsausschuß auch an die Pioniere des österreichischen Bundesheeres als erfahrene Brückenbauer in schwieri gem Gelände heran. Während aber diese gewünschte Zusammenarbeit nicht zustande kam, mel deten sich ganz unerwartet Angehörige einer Fernmeldeeinheit des Bundesheeres zu dieser Erhaltungsaktion an einem Kulturdenkmal in Friedenszeiten.^" Nachdem die Gemeinde Hofkirchen für die Wiederbefahrbarmachung des Zufahrtsweges zur Burgruine Haichenbach gesorgt hat, gelingt dem Erhaltungsaus schuß in intensiven Arbeitseinsätzen an den Wochenenden zwischen Juli und Sep tember 1984 die Errichtung einer stahlverstärkten Holzbrücke mit zirka fünf Tonnen Tragfähigkeit an der Stelle der ehemaligen Wippbrücke der Burg.^' Die notwendi gen Erdarbeiten im Burggraben waren zum Teil nur unter erschwerten und gefährli chen Bedingungen ausführbar. Aber endlich konnte das alte Burgtor erreicht, der bereits lockere Torbogen vermörtelt und wieder notdürftig gefestigt werden. Die nicht unbedeutende Gefahr für den stark frequentierten Wanderweg durch dieses Tor war damit ebenfalls zum Teil gebannt. Nach diesem schwungvollen und gelungenen Beginn konnte man sich an das unmöglich Erscheinende heranwagen: die Sicherung des Turmmauerwerkes bis in zirka zwanzig Meter Höhe über dem schmalen Hof! ® Vorsitzender Amtsleiter Heinz Wöß, Stellv. OSR Johann Altendorfer, Bauleiter Ing. Alfred Berger, Mitarbeiter: Bgm. Norbert Heinzl, Georg Stradiot, Gr.-Insp. Johann Primetzhofer, Josef MayrhoferKerschbaumer, Dr. Herbert Traxler. ' Falkenstein, Burgruine in der Gemeinde Hofkirchen i. M. ' Hauptmann Gerald Haupt, Vizeleutnant Arthur Rottensteiner. Fünf Einsätze mit bis zu 35 Mann. ' Montageleiter Willi Schaubmayr, Josef Schmidleitner.

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