Der Besitz der Warte - mehr konnte die Burg Haichenbach damals nicht mehr dargestellt haben - konnte aber das Kriegsglück der Schaunberger im Kampf um ihre Reichsunmittelbarkeit und Unabhängigkeit von den österreichischen Lan desfürsten auch nicht mehr herbeizwingen. Am Ende der „Schaunberger-Fehde - einer massiven Intervention durch die mit modernstem Kriegsgerät ausgerüsteten Habsburger - drohte Albrecht III., die erwarteten Reparationen für die Kosten des Krieges auch mit schaunbergischem Pfandgut, darunter auch Fassauisch-Haichenbach, hereinzubringen.^^ Seine bischöflichen Gnaden „ze Fazzaw mußten sich noch beeilen, 1238 achttausend Pfund Pfennige aufzubringen, um seine verpfändeten Bur gen vom österreichischen Herzog wieder zurückzuerhalten. Burg Haichenhach im Mitkl- °„ „ „ -f . fl/ter. Dachaufsicht. Höhenlinien im Abstand 1 m. Im Juli 1384 war Haichenbach, immer noch unter der bewährten Verwaltung des von den Schaunbergern eingesetzten Pflegers Martin Angerer, wieder passauisch.^^ Erst zwölf Jahre später wurde Mert Angerer von Peter Kaplan abgelöst. 1429 verlieh Bischof Leonhard von Laymingen Haichenbach einem Heinrich Nothaft von Wernberg zu Leibgeding. Dieser richtete sich nun auf der reizvoll gele genen Burg besser ein, indem er sie weiter ausbaute. Die durchs Land streifenden Hussiten sollten der bischöflichen Burg nicht ankönnen. Eine wesentliche Verände rung erfuhr der markante Wohnturm, dem zwei „Gaden" aufgesetzt wurden. Dazu wurde das Baumaterial - leichter und poriger „Tufftstein von der unteren Salzach - von weither auf Plätten und Zillen angeliefert und bis auf die steile Felsenklippe mit geduldigen Eseln nach oben geschafft. Der erdfeuchte Tuff läßt sich gut zu glatten Quadern - etwa im Eckverband - verarbeiten, und man spart beim Aufmauern Kalk, Wasser und Sand. Obendrein OÖ. UB, Bd. 10, Nr. 288. " OÖ. UB, Bd. 10, Nr. 348.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2