räum der zahlreichen gegen die römische Reichsgrenze am Strom vorgehenden bar barisch-germanischen Völkerschaften.^ Die Zeit des deutschen Interregnums ab 1254, die dringend notwendige Bereichsabsteckung zwischen Passau und der Steiermark bzw. dem SchaunbergerLand, der Selbstbehauptungswille eines vom Falkenstein oder von Plankenberg^ gewichenen Familienzweiges, der sich im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts - bald in der vierten Generation schon - nach dem Eichenbach benannte, mögen allesamt Motive zur Errichtung einer für das 13. Jahrhundert modernen Steinburg gewesen sein. Eine massive Unterstützung durch den passauischen Lehensherrn, der an der stillen Vereinnahmung seines Besitzes durch den mächtigen Landrichter ob der Enns und Marschall von Böhmen Wok von Rosenberg kein Interesse haben konnte, kann nicht ausgeschlossen werden. Ein späterer Zugriff des eigentlichen rosenbergischen Lehensherrn, viel mächtiger als der Bischof von Passau, des Königs von Böh men und Herzogs von Steier und Österreich, Ottokar des Goldenen, auf den für die geistlichen Herren so lebenswichtigen Verkehrsweg nach Südosten, mag von Bischof Otto von Lonstorf und seinen Nachfolgern in diesem Amte als Bedrohung passauischer Lebensinteressen angesehen worden sein. Bauherr zu Haichenbach war ein Rüdiger-Rueger, vermutlich der Sohn jenes Rudi von Haichenbach, dem der Weiterverkauf des Lehens an Herrn Wok nicht geglückt war. Und gesehen haben muß die im schönen Herbst des Jahres 1276 noch nicht abgeschlossene Baustelle oberhalb des Stromes der neugewählte deutsche König Rudolf, als er mit Herzog Heinrich von Niederbayern und dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg und vielen anderen, mit Reisigen und Spießen und Rossen auf vielen Plätten und Zillen auf der Fahrt von Regensburg nach Linz in die Schlögener Schlinge einfuhr. König Rudolf 1. war mit dem Reichsheer auf dem Weg zu einer Begegnung mit dem mächtigen Ottokar, der sich dem Spruch der anderen Kurfür sten nicht anschließen wollte. 1276 kam es zu einem Treffen bei Wien. Zwei Jahre später wiederholte sich der Heereszug auf der Donau, und diesmal ging es zur ent scheidenden Schlacht ins Marchfeld. Es sollte ein eindeuhger, gewaltiger Sieg für den energischen und ehrgeizigen Rudolf, der Österreich und Steier schon als Lehen für seine Söhne ausgewählt hatte, werden. Nach Abschluß der Baustelle zu Haichenbach war das Stift Schlägt mit dem Mietgeschäft jedoch nicht zufrieden und klagte wegen erlittenen Schadens. Die geistlichen Herren erhielten als Entschädigung daraufhin durch Heidenreich und Rüdiger von Haichenbach einigen Besitz aus deren altem Witigonen-Erbe - Nach weis für die enge Verflechtung der Uradelsfamilien im alten Mühlviertel.® ' Siegfried Haider, Geschichte Oberösterreichs, Wien 1987, S. 19 ff. ' Blankenberg: Burgstall in der Gemeinde Neufelden, KG Pürnstein, vermutete Stammburg der Witigonen. ® Stiftsarchiv Schlägt Urkunde Nr. 38.
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