OÖ. Heimatblätter 1992, 46. Jahrgang, Heft 1

Burgruine Haichenbach. Luftaufnahme aus Südwest vom 5. September 1986. Die Restaurierungsarheiten am Wohnturm sind in vollem Gange. Foto: Gerhard Aigner, freigegeben vom BMfL,V ZI. 13083/167-1.6/86. häuser war endgültig vorbei, und viel mehr dürfte auf dem ausgesetzten Felsen kamm nicht gestanden haben. Es hat sich jedenfalls keine Spur älteren Mauerwerks auf Haichenbach erhalten. Der „paw zu haihenpach" scheint einem Neubau gleichgekommen zu sein. Auf dem allerhöchsten Felskopf innerhalb der ersten Donaukehre, gute zweihundert Meter über dem Strom, wurde der Grund zu einem zehn Meter im Quadrat mes senden „vesten Hauß" gelegt, halb aufgemauert und halb aus dem gewachsenen Fel sen herausgeschlagen; darin drei Geschosse: Keller, Dürnitz und Wohnstube, alles in dem plattig brechenden, braunen, gneisartigen Bruchstein aufgemauert. Vielleicht saß obenauf noch eine ganz in grobem Holz gezimmerte Schlafkammer - mit dem typischen Mordgang außen herum - auf dem Mauerwerk. Kein Bild und keine Spur davon haben sich erhalten. Aufrecht steht nur das braune, heute unverputzte Mau erwerk mit seinen schmalen Lichtscharten. Jedoch in gewissem Sinne einschätzbar ist der Mensch geblieben mit seinen elementaren Bedürfnissen nach Wärme und Schutz. Und vorstellbar sind die Lösungsmöglichkeiten für seine Probleme unter den Anforderungen in jener Zeit.

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