Im Rückblick ist anzunehmen, daß Wegscheider ein festliches Datum benö tigte, um durch prominente Gäste, wie Landeshauptmann Dr. Gleißner, die Kreditfä higkeit seiner staatlich geförderten Pachtgesellschaft zu stärken und ihr neue Mittel zuzuführen. Er weist auf die 219 Arbeitnehmer hin (15 männliche und acht weibliche Angestellte, 157 männliche und 39 weibliche Arbeiter) und stellt fest, daß die Erhal tung des Betriebes „zu einem großen Teil ihrem Fleiß, ihrer Ausdauer, ihrer Werks treue und Heimatverbundenheit" zu danken ist.^® Neuer Eigentümer wurde 1972 Alois Sonnberger. Er stammte als siebtes von acht Kindern aus der Familie eines Landwirtes in Heuraffl, einem Grenzort zu Ober österreich in der CSFR. Nach Ende der Schulzeit suchte er Arbeit. Er fand sie beim Stollenbau des Kraftwerkes Fartenstein in der Nähe der Gemeinde Kirchberg ob der Donau, der gleichen Gemeinde, in der er in seinem 64. Lebensjahr die konkursreife Papierfabrik Obermühl vor dem Untergang rettete. Er hätte die Arbeit in Partenstein nicht bekommen, wenn ihm nicht der Bürgermeister seines Heimatortes ein höheres Alter als 15 Lebensjahre bestätigt hätte. Montags fuhr der junge Alois mit dem Rad von Heuraffl über den Böhmerwald zu seiner Arbeitsstelle, wohnte während der Woche im Wirtshaussaal von Kleinzell und radelte am Wochenende wieder heim. Alois Sonnberger an seinem 70. Geburtstag im Jahr 1978. Foto: Archiv der Papierfabrik Obermühl ' Wegscheider, S. 16.
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