Geschlechterproportion Obwohl bekanntlich stets mehr Knaben als Mädchen zur Welt kommen, ist der Anteil der männlichen Personen an der Gesamtzahl der Bevölkerung immer etwas geringer als der der weiblichen Personen. Ursachen dafür sind einerseits die höhere Sterblichkeit im Säuglingsalter und die geringere Lebenserwartung, anderer seits eventuelle Kriegseinflüsse und erhöhte Unfallgefahr beim männlichen Geschlecht. Besonders dezimiert wurde die männliche Bevölkerung auch im Bezirk Rohrbach durch die Einwirkungen des Zweiten Weltkrieges. Bei der Volkszählung 1951 betrug der Anteil der männlichen Bevölkerung nur 47,2 Prozent. Dieses Miß verhältnis wurde von Volkszählung zu Volkszählung geringer. Schon 1981 war das Verhältnis männlich zu weiblich 49 zu 51 Prozent. Nach Absterben der vom Krieg betroffenen Generationen wird das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter wie der ausgeglichen sein. Entwicklung der wichtigsten Altersgruppen Wie überall in Osterreich und in allen anderen hochindustrialisierten Län dern ist auch im Bezirk Rohrbach die Altersstruktur der Bevölkerung einer starken Wandlung unterworfen. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen hat bereits seit 1981 stark abgenommen, und dieser Trend wird auch weiterhin anhalten. Die Zahl der über 60jährigen wird hingegen laufend zunehmen. Im Bezirk Rohrbach sollte diese Veränderung jedoch nicht so einschneidend sein wie im oberösterreichischen Durchschnitt. Die Gruppe der unter 20jährigen war praktisch hundert Jahre lang (18801981) mit ihrem Bevölkerungsanteil ziemlich konstant (36-38 %). Nur bei der Volks zählung 1971 ergab sich ein Anteil von 42,4 Prozent. Mit 22.595 Personen dieses Alters wurde damals sogar die Zahl von 1880 (21.763 Kinder und Jugendliche) über troffen. Grund für dieses Phänomen waren die hohen Geburtenraten der sechziger Jahre. Zwischen 1981 und 1991 ergab sich erstmals ein merkbarer Rückgang. Gegenwärtig beträgt der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Gesamtbevöl kerung im Bezirk Rohrbach nur mehr 30,3 Prozent (17.054 Personen). Eine völlig andere Entwicklung nahm die Bevölkerungsgruppe der über 60jährigen. Solange vergleichbare Volkszählungsergebnisse vorliegen, nahm die Zahl der alten Menschen zu. Im Jahr 1880 betrug ihr Anteil noch 11,9 Prozent (1880: 6.761 Personen), gegenwärtig sind es 16,9 Prozent (1991: 9.500 Personen) bei einer Bevölkerungszahl, die ziemlich genau der von 1880 entspricht. Die Zahl der 20- bis 59jährigen, also die große Gruppe der Personen, von der man in hohem Maße Berufstätigkeit erwarten darf, war 1880 um 3.000 höher als 1951 (1951: 25.183 Personen). Die Abnahme in der Gruppe der Erwerbsfähigen hielt noch zwanzig Jahre lang an, bis 1971 mit 21.731 Personen die absolute Talsohle erreicht war, und das bei einer außergewöhnlich hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen. Viele Arbeitsuchende wanderten in den Jahren des großen Wirt-
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