chen, hat man sie am Mittwoch vorLorenzi, ein jeden besonder auf einen Karrn gesetzt und wi der hin auf Ried geführt. An dem nächstfolgen den Erchtag, nämlich den 13. Tag August, frü her Tageszeit, hat man sie allda zu Ried aus der Gefängnis geführt und um 4 Uhr für das Rat haus gebracht. Da hat man ihnen den fürstli chen Befehl verlesen, wie mit ihnen zu handien sei. In dem rüft der Richter beim Henker und be fahl Ihme, er soll diese drei Personen zu seinen Händen und Banden nehmen und sie hinaus führen zu der gewöhnlichen Richtstatt, daselbs vom Leben zu dem Tod richten mit dem Schwert, nachmals auf den Scheiterhaufen legen und mit Teuer verbrennen. Darauf der Bruder Wolfantwort: „Nicht vom Leben zum Tod, sonder vom Tod zum ewigen Leben." Dieweil der Bruder Wolf solches am Hin ausgehn redt, kommt er alsbald zu der Richtstatt und die andern zween Brüder waren schon drinnen in den Schranken. Da er zu ihnen hin einkam, haben sie alle drei zuletz gar fleißig noch von einander Urlaub genommen und täten zuletzt ihr Gebet mit einander im Schranken. Darnach, als sie das verriebt, enthaupt man erstlich den Jörgen, darnach den Hannsen, zu letzt den Wolfen; alsdann sie auf den Scheiter haufen gelegt und angezündt.^ Adalbert Fisecker ' Ausschnitt aus dem „Geschicht-Buch der Hutterischen Brüder", erschienen 1923. Die Ruine Stauf auf alten Correspondenz-Karten 1125 wird erstmals Wernhard de Stove als Inhaber der Burg Stauf erwähnt, der sich ab 1146 mit seinem Sohn Heinrich de Julbach und ab 1161 Wernhart von Schaunberg nannte. Er hatte die sicher schon länger bestehende Burg als Passauer Lehen. Daß die Stauf mindestens so alt wie die Schaunburg, wenn nicht älter ist, verraten die Mauern des ältesten Teiles der Burg. In der Schaunbergerfehde 1380/81 wurde die Stauf ebenso wie die Schaunburg erfolg los belagert. Nach dem unglücklichen Ausgang der Fehde wurde sie dann 1386 von Herzog Albrecht besetzt. Die Le henshoheit ging an den Landesfürsten. In der Folge wurde die Burg von Pflegern bewohnt, die den Herrschaftssitz verwal teten. Mit dem Tode Wolfgangs II. am 12. April 1559 starben die Schaunberger aus. Die Stauf fiel bei der Erbteilung an Wolfgang von Liechtenstein und Nikolsburg, den Gatten der Genoveva von Schaunberg, der Tante Wolfgangs II. (15 72). Die Burg war bereits um 15 70 teil weise unbewohnbar, weil sie in den mit telalterlichen Machtkämpfen sehr gelit ten hatte und, wie es in den alten Urkun den hieß, „mehrfach ausprunnen" war. Die Burg wurde nicht mehr instand gesetzt und die Herrschafts Verwaltung in das neu errichtete Schloß nach Aschach verlegt. 1593 erwarb Helmhard Jörger dann den Herrschaftsbesitz Stauf. Dieser lei stete mit den evangelischen Ständen offenen Widerstand gegen Kaiser Ferdi nand II., der die Jörgerschen Güter beschlagnahmte und sie 1622 an den Reichsfürsten Karl von Harrach übergab. Seit diesem Zeitpunkt ist die Stauf im Besitze der Familie Harrach. Während sich Graf Alfred Harrach bereits vor dem Ersten Weltkrieg bemühte, durch Sanie rung des Mauerwerkes den gänzlichen Verfall der Ruine aufzuhalten, hat sich
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