auch diese Zeitschrift eingestellt und erst 1947 unter „Oberösterreichische Hei matblätter" fortgeführt. Der damalige Leiter des Institutes für Landeskunde am Oö. Landesmuseum, Dr. Franz Pfeffer (1901 bis 1966) - nun jährt sich also zum 25ten Mal sein Todestag und vor 80 Jah ren erblickte er das Licht der Welt hatte mit voller Absicht den Namen dieser Zeitschrift abgeändert, um so deutlich auszudrücken, daß die „Heimatgaue" eine Schöpfung Depinys bleiben mögen. Der Umfang seines Lebenswerkes, dem der gar nicht robuste Mann all seine Kräfte geopfert hatte, war erstaunlich. So ist es nur verständlich, wenn ihn die Ent hebung aus dem Amt, die ohne Takt und Gespür vorgenommene Entfernung aus den Amtsräumen des Volksbildungs referates in der Linzer Mozartstraße 47 aufs tiefste verletzten. Die Gleichsetzung, ja Verschmelzung von Person und beruf licher Aufgabe zeigt sich in jenem Be richt, den Adalbert Depiny an den da maligen Statthalter zu richten hatte: „So dann wurde ich um Amt und Inventar befragt. Mein Amt ist nun mit keiner ge wöhnlichen Kanzlei zu vergleichen: seit ich 1920 Volksbildungsreferent wurde, habe ich meine Kraft der Volkstumspflege und Volkskunde gewidmet. Da dem Amt immer die nötigen Mittel und Be helfe fehlten, habe ich Möbelstücke, eige ne Bücherbestände und meine heimat kundliche Zeitschriftensammlung ins Amt genommen, auch Sachen des Ober österreichischen Heimatvereines, der un ter meiner Leitung Volkstanz und Volks tracht erforscht und pflegt und an der Er haltung von Kunstdenkmälern mitwirkt, sind im Amt und ebenso das Material des ,Deutschen Volkskundeatlas', dessen Landesleiter ich seit Beginn bin, ferner das ganze Material meiner,Heimatgaue' und meiner eigenen volkskundlichen Forschung seit 20 Jahren ... Wenn auch mein Amt liquidiert wird und ich in Pen sion geschickt werden soll, so hätte ich mir die eine Genugtuung erwartet, daß ich die Liquidierung des Amtes selbst durchführen darf, das ich unter Aufopfe rung meines Privatlebens in der Arbeit langer Jahre nur in dem Gedanken aufge baut habe, meinem Volk zu dienen. Und ich bin ja in diesem eigenen Material der einzige Sachkundige." Die Verbitterung, die ihn beschlichen hatte und alle übrigen Mißlichkeiten, welche die mit der Entlassung zusam menhängenden Umstände zur Folge hat ten, zehrten an Depinys Gesundheit. Für alle jedoch unerwartet war dennoch die Nachricht, daß Adalbert Depiny in sei ner Wohnung, Volksgartenstraße 23, am 19. Dezember 1941, einem Freitag, einem Herzschlag erlegen sei. Er war 58 Jahre alt geworden, hatte aber in wenigen Jahr zehnten ein überreiches Lebenswerk hin terlassen, das in Schriften und Bildungs einrichtungen immer noch weiterwirkt. Rudolf Fochler Grillparzer (1791-1872) und Oberösterreich Heuer jährt sich zum zweihundert- wenngleich in den damaligen Medien sten Mal der Geburtstag Franz Grillpar- auch die Nichtbeachtung des Grillparzers. Bereits zum hundertsten Geburts- zer-Jubiläums angeprangert wird: „Die tag 1891 wurden ihm Ehrungen zuteil, Universität, die kaiserliche Akademie
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2