gestaltung, Laienspiele, Büchereien, Lichtbildarchiv, die zu damaliger Zeit auf diesem Gebiete ebenso Neueinfüh rungen waren wie die Gründung von Arbeitsgemeinschaften oder die Abhal tung von heimatlich und volkskundlich bezogenen Kursen an Lehrerbildungs anstalten, im Priesterseminar, ja selbst für Gendarmeriebeamte. Schon aus den angeführten Richtungen ist zu erkennen, auf welch breite Basis Depinys Volksbil dungsprogramm gestellt worden war. Dem 1928 gegründeten oberösterrei chischen „Heimatverein", dessen Anlie gen es war, Naturschutz und Denkmal pflege systemahsch zu betreiben, dementsprechende Vorträge zu veranstalten, stand Adalbert Depiny als Obmann vor und bereicherte dessen Programm lau fend durch nennenswerte Ideen und Vor schläge, die er auch selbst realisierte und organisierte. Darunter sind das 1930 ver anstaltete Brucknerkonzert, wie auch Krippen-, Trachten- bzw. auch eine Leb zelterausstellung hervorzuheben. De piny nützte alle geeigneten Möglichkei ten, um volksbildnerisch zu wirken und breite Kreise der Öffentlichkeit anzu sprechen. So lag es nahe, sich des damals noch selbst in seinen Anfängen stecken den Rundfunks zu bedienen. Es war ihm gelungen, im Sender Linz eine heimat kundliche Vortragsreihe unter dem Titel „Der oberösterreichische Lebensraum" einzurichten, die er mit einführenden Worten eröffnete. Das Manuskript hatte der Linzer Preßverein als Sonderdruck herausgegeben, dem charakteristische Gedanken zu entnehmen sind. So ging es ihm darum, die schon seit 1928 im Linzer Sender unregelmäßig angesetzten hei matkundlichen Themen in einer perio disch geplanten Reihe, als „geschlosse nes Bild von Oberösterreich" aufzu bauen. Auf die Vielseitigkeit Adalbert Depi nys als Forscher, Lehrer, Volksbildner und auch als Autor zahlreicher Abhand lungen und Beiträge, ja selbst von Laien spieltexten („Die Nibelungen" 1934 und das „St. Wolfganger Heimatspiel" 1937), hatte Martha Khil in ihren Würdigungen im Detail hingewiesen, und es kann in unserem Rahmen lediglich ein skizzen haftes Bild von der Vielschichtigkeit sei nes Wirkens gegeben werden; es kann darum auch seine umfangreiche Mate rialsammlung für den Deutschen Volkskunde-Atlas oder die zur Erhebung von Inschriften (besonders Grabverse) wie auch jene Materialien, die im Zusam menhang mit der vom Landeskonser vator vorgenommenen Glockenaktion zustande kamen, nicht zuletzt die Vor arbeiten für die geplante „Oberösterrei chische Volkskunde" (Sitte und Brauch) nur angedeutet werden. Vieles davon konnte Depiny jedoch in den insgesamt 18 Jahrgängen der „Hei matgaue, Zeitschrift für oberösterreichi sche Geschichte, Landes- und Volks kunde" veröffentlichen. Nicht nur für das Land Oberösterreich sind diese „Heimat gaue" zum Paradigma einer heimat kundlichen Schriftenreihe geworden. Völlig unbegründet war Hofrat Dr. Depiny 1938 seines Amtes als Bun desstaatlicher Volksbildungsreferent enthoben und ihm auch sein Einfluß auf die „Heimatgaue" entzogen worden. Unter dem abgeänderten Titel „Der Hei matgau" erschienen von 1938 bis 1942/ 43 noch vier Jahrgänge, die aber in Stil und Tendenz weiterhin unverkennbar die Vorstellungen ihres Urhebers beibe hielten. Kriegsbedingt wurde schließlich
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